Von der Septemberfrau, Rumpelstilzchen und Vulkanen…. Impressionen blogs50plus
Elvira Löber ist die Septemberfrau. Ich hab ja schon gerätselt, ob das eher mit ihrem Geburtsmonat oder dem Lebens-September zu tun hat… Ich bin der Frage nicht nachgegangen, weil ich grade diese Zweideutigkeit ihres Blognamens mag. Unter anderem…. Sie bietet „Inspiration und Impulse für Frauen, die das magische Alter von 50 Jahren erreicht haben oder darauf zustöckeln. Wir gehören noch lange nicht zum alten Eisen. Wir schimmern wie frisch poliertes Silber. Endlich haben wir die Freiheit, unser Leben so zu gestalten wie wir es wollen. Alles ist möglich. Lass uns zusammen Leben – Lieben – Lachen und viele bunte Sachen machen.“
So weit ihre Selbstbeschreibung von der Plattform Blogs50plus – auf der sich übrigens noch immer kostenlos all jene eintragen können, die älter als 50 sind, einen Blog betreiben – und die Sache mit dem Älterwerden wenigstens ab und zu mal thematisieren.
Soll ich – oder soll ich nicht?
Liebe Elvira, seit wann bloggst du?
Erwischt: Da musste ich erst einmal nachsehen und siehe da, es gibt zwei Daten. Den ersten Blogbeitrag habe ich am 30. April 2014 veröffentlicht. Huch, so lange gibt es meinen Blog bereits? Wie schnell die Zeit vergeht. Hochoffizieller Start der „Septemberfrau“ war der 20. Mai 2014. Dazwischen lagen Tage voller Zweifel. Soll ich oder soll ich nicht?
Rumpelstilzchen auf Reisen…
Gab es eine „Initialzündung“ zum Start deines Blogs? Wenn ja: Was war das?
Eigentlich nicht. Oder doch? Es gibt da ein Rumpelstilzchen in meinem Inneren, das hat manchmal absonderliche Ideen und will was Neues ausprobieren. Es hat mir die Sache mit meinen Reiseberichten schmackhaft gemacht und herumgebrüllt, dass die für mehr Menschen interessant sind und viel zu schade, um im Regal zu verstauben. Herausgekommen ist dann was ganz anderes. Nun, mit 50+ ist Frau wirklich ganz flexibel, kann eigene Entscheidungen treffen und lässt sich von so einem Wicht auf gar keinen Fall bevormunden.
Für wen vor allem schreibst du? Wer ist deine wichtigste Zielgruppe?
Frauen in der zweiten Lebenshälfte, speziell ab 50+ (damit wollte ich die „Wechseljahre“ ausgrenzen, denn damit habe ich fast Null Erfahrung, weil fast Null Beschwerden). Wer dazu was sagen kann, darf mich gern kontaktieren für einen Gastbeitrag.
Haben sich Themen und Zielgruppen im Lauf der Zeit verändert?
Nein, nur die Mischung ist bunter geworden sowohl bei den Leserinnen als auch bei den Artikeln.
Gute Frage, nächste Frage. Am schönsten sind für mich immer die Reaktionen der Leserinnen, sei es in Form von Kommentaren oder Mails. Ganz besonders freue ich mich über Antworten aufgrund meines Newsletters. Den verschicke ich auch mal, ohne dass es einen Blogartikel gibt. Das sind dann sehr persönliche Momente, die mich gerade beschäftigen und ich erfahre oft Zuspruch, Aufmunterung oder sogar Trost. Das berührt mich tief. Die Leserinnen unterstützen mich sehr, sind eine große Hilfe bei Themenfindung, sprudeln vor Ideen oder teilen mir ihre Wünsche und Erfahrungen mit. Alles fließt dann wieder in den Blog. Danke euch!
Ausweichmöglichkeit: Brief an die Leserinnen
Gab oder gibt es Momente, in denen du denkst, „och nö! Bloggen ist eine ganz blöde Idee – hätte ich das bloß nie angefangen!“?
Och Nö! Ist eine super Idee gewesen und immer noch. Und wenn mal Luftleere im Gehirn herrscht, gibt es eben „nur“ einen Brief an meine Leserinnen. Das nimmt mir den Druck, jede Woche pünktlich liefern zu „müssen“. Darüberhinaus gönne ich mir Auszeiten, bin einfach mal weg und überbrücke auch diese mit ganz persönlichen Mails an alle, die sich zum Newsletter angemeldet haben.
Wie sieht es aus mit der Technik: Hattest – oder hast du – technische Schwierigkeiten? Wie löst du die? Allein oder mit fremder Hilfe? Oder flutschte es von Anfang an perfekt? Sollte das der Fall sein: Wie hast du das hingekriegt?
Ich hatte von nichts eine Ahnung. Das war die Ausgangssituation. Da mein Rumpelstilzchen nicht locker ließ und wie immer alles zur richtigen Zeit plötzlich auftaucht, flatterte mir von irgendwoher ein Kurs über das Einrichten eines Blogs auf den Computerbildschirm. Ich habe mich angemeldet und das Abenteuer begann. Bisher habe ich alles allein hinbekommen – zwischen Wutanfällen und tiefer Resignation. Vieles ist mir nach wie vor ein Rätsel und ich befürchte, das wird es auch bleiben. Aber so lange es funktioniert, ist es gut.
Glaubst du, dein Blog ist irgendwie anders als der von etwa 20 Jahre jüngeren Menschen? Wenn ja: In welcher Hinsicht?
Die eigene Lebenserfahrung macht sicher einen Unterschied, speziell bei meiner Nische „Frau 50+“. Was heißt hier Nische, von uns gibt es ganz viele.
Was ist mit dem Zeitfaktor? Wie viel Zeit pro Woche wendest du für deinen Blog auf? Wünschst du dir, es wäre mehr? Oder weniger? Hast du für das Bloggen andere Aktivitäten zeitlich „runtergefahren“?
Da bin ich völlig chaotisch, deshalb überfällt mich teilweise das Gefühl, er wächst mir über den Kopf und frisst meine Zeit in großen Stücken auf. Ich möchte bei den Themen nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern tiefer gehen und selbst erst einmal ausprobieren, ob ein Tipp funktioniert, dazu flechte ich meine eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Standpunkte ein, vergleiche, was ist die graue Theorie, was die Erkenntnisse aus der Praxis. Abgerundet und eine wertvolle Unterstützung sind Anmerkungen von Leserinnen und persönliche Gespräche. Wäre ich da etwas strukturierter, würde besser im Voraus planen, dann . . . ja dann . . . Lassen wir diese Gedankenspielerei und den Konjunktiv, Fakt ist, es macht mir riesigen Spaß, und wenn es mir zuviel ist, gibt es eben „nur“ einen Brief an die Leserinnen, siehe oben.
Und der Vulkan blubbert weiter…
Wie hältst du es mit Werbung in deinem Blog? Wenn du keine hast, soll das so bleiben – oder kannst du dir vorstellen, das später noch zu ändern? Und falls nicht: Warum nicht? Wenn du welche hast: Bist du glücklich damit?
Keine Werbung, jedenfalls niemals solche Blinke-Flacker-Leuchte-Nervkästchen, welche mir die Lust am Lesen verderben. Das ist immer ein Grund für mich, einen Blog sofort zu verlassen.
Doch Werbung, wenn mir etwas sehr gefällt und ich begeistert bin. Dann schreibe ich darüber: vom Produkt, dem Blog und dem Mensch dahinter. Kostenlos.
Doch Werbung, wenn es mal eigene Produkte gibt in ferner oder naher Zukunft? Mehr sage ich nicht, denn bei mir brodeln Einfälle lange Zeit vor sich hin und plötzlich wie bei einem Vulkanausbruch müssen sie von einem Tag auf den anderen raus. Ähnlich verfahre ich mit Vorschlägen von Mitmenschen. Ich nehme sie zur Kenntnis, dann schlummern sie in meinen Gedanken vor sich hin, und wenn die Zeit reif ist, müssen sie zack, ohne Vorwarnung jetzt gleich und sofort umgesetzt werden.
Was für Blog-Pläne hast du für die Zukunft?
Das beginnt bei mir: Die Chaosqueen ein wenig zu bremsen und mehr Struktur in die täglichen Abläufe zu bringen, um zeitlich besser zurechtzukommen. Das ist im Moment alles sehr unbefriedigend und nervt mich total. Es brodelt.
In den Tiefen des Vulkans liegen außerdem halbfertige eigene Produkte verborgen und blubbern dort vor sich hin.
Und mein größter Wunsch ist es, dass die „Septemberfrau“ zu einer Art online-Magazin wird und viele viele Leserinnen erreicht. Wie genial ist das denn? Manchmal spuckt mein unberechenbarer Vulkan einen Lavabrocken aus. Jetzt liegt er hier, glüht, qualmt und dampft. Und mein Rumpelstilzchen tanzt darum herum und schreit: „Das will ich, nun mach mal voran, schlaf nicht ein und komm endlich in die Puschen.“ Dieser verflixte Kerl nervt!
2 Gedanken zu „Von der Septemberfrau, Rumpelstilzchen und Vulkanen…. Impressionen blogs50plus“
Liebe Maria,
ein großes Danke schön, dass ich zu den „Auserwählten“ gehörte, denen Du Deinen Fragebogen geschickt hast. Gerne habe ich geantwortet, denn es ist auch immer wieder für mich selbst ein Moment, um innezuhalten und Vergangenes sowie Zukünftiges zu betrachten.
Ganz liebe Grüße
Elvira
Liebe Elvira,
ach, es ist eine Freunde, mit dir zusammen „nachzudenken“. Kommt nämlich immer was Interessantes bei raus. Darum danke ich DIR!
Herzlichen Gruß
Marua