Beruflicher Neustart mit 50plus: in Schwierigkeiten

Beruflicher Neustart mit 50plus: in Schwierigkeiten

Beruflich neu starten mit 50plus… Das sagt sich so leicht. Aber es ist schwer. Verdammt schwer sogar. Denn zum einen haben viele der Betroffenen das unabwendbare Gefühl, „versagt“ zu haben, wenn sie in diesem Alter keinen festen Job (mehr) haben. Scheint es nicht so, als hätten alle andren Altersgenoss/innen ihre Schäfchen schon lang im Trockenen? War es nicht üblich, sich mit 50 zurückzulehnen und langsam anzufangen, die Früchte der bisherigen Arbeit zu ernten, zu genießen?!

Sind wir „Versager“?

Nein. So ist das nicht mehr. Zumindest für viele von uns nicht. Das allein ist schon schlimm genug. Noch schlimmer aber finde ich, dass wir tendenziell wohl wirklich in die Ecke der „Versager“ gedrängt werden sollen: In der öffentlichen Wahrnehmung und Berichterstattung ist unsere Situation noch lang nicht Realität. Dem Thema „beruflich neu Starten mit 50plus“ haftet eher  – wenn es denn überhaupt öffentlich vorkommt – etwas Exotisches an. Da geht es um Einzelne, die sich eine Art „Luxus“ gönnen…. „Guck mal, der oder die hat sich einen Traum verwirklicht!“ Das halte ich nicht für Realität, denn nach meiner Erfahrung ist es alles andere als „Luxus“. In der Realität spielen meiner Ansicht nach ganz andre Dinge wie das verschreckte Verstummen aus einer Art Schamgefühl heraus eine große Rolle – vor allem bei Menschen, die mit 50plus zum ERSTEN Mal in ihrem Leben arbeitslos werden. Oder dieser schreckliche Verdacht, auf einmal „wertlos“ geworden zu sein…

Dazu kommt noch, dass viele von uns Kinder, gar Enkel haben, denen wir gern Vorbild sein/bleiben wollen. Schwierig, sich bei alledem den Mut und das Selbstvertrauen zu bewahren! Und doch ist völlig klar: Wir sind alles andere als „Versager“! Wenn der berufliche Wechsel nicht auf Freiwilligkeit basiert, dann ist er so gut wie immer unverschuldet. Denn heute ist doch niemand so blöd und setzt einen sicheren Job freiwillig auf’s Spiel! Vor allem dann nicht, wenn er oder sie über 50 ist. (Was diese Tatsache allerdings für die eigene Gesundheit bedeuten kann, ist natürlich noch mal eine ganz andere Geschichte! Und zwar gar keine schöne.)

Die Hoffnung stirbt zuletzt….

Dann sehe ich auch noch in unserer Sozialisation etwas, das uns regelrecht in Schwierigkeiten bringen kann: Wir heute über 50-Jährigen haben in aller Regel erlebt, dass Werte wie Solidarität hoch gehalten wurden, dass Gewerkschaften etwas bewegen konnten… Wir haben natürlich auch erlebt, wie das alles größtenteils „den Bach runter“ ging. Und doch: Bei manchen von uns mag ein Restgefühl davon geblieben sein, eine vage Hoffnung. Und sei es nur die auf eine funktionierende Solidargemeinschaft…. Werden wir heute arbeitslos, hoffen wir – insgeheim vielleicht – das alles möge noch irgendwie/irgendwo funktionieren. Tut es aber nicht. Und neben all den andren Kröten, die wir dann schlucken müssen, kommt die noch dazu. Mir jedenfalls ist das passiert: Ich hab schon ein Weilchen mit dem Gedanken gehadert, dass ich oft freiwillig und zusätzlich Solidartöpfe „gefüttert“ habe – und jetzt, wo es mir selbst schlecht geht, wird mir nichts davon zurück gegeben?

Zugegeben: Bei solchen Gedanken ist immer auch viel Irrationales im Spiel. Und doch will ich nicht verschweigen, dass es Menschen, die das mit der Solidarität einst ganz anders erlebt haben, auch ganz schön umtreiben kann, wenn sie am eignen Leib erleben müssen, dass es sie wirklich nicht mehr gibt. Oft sind das ja Dinge, die hat man schon lang geahnt, eigentlich sogar gewusst. Aber es dann selbst schmerzhaft spüren zu müssen, ist schon noch mal was ganz anderes….

Das Alter, ein „K.-o.-Kriterium“?

Realität ist leider auch, dass viele der über 50-Jährigen, die noch einmal auf Arbeitssuche gehen müssen, bei Zeitarbeitsfirmen und Ähnlichem  landen. Ich will niemandem den Mut nehmen, aber meine eigenen Erfahrungen bei der Stellensuche auf dem „ersten Arbeitsmarkt“ zeigen ganz deutlich, dass Julia Glöer leider Recht hat: „Ein hohes Alter ist bei schriftlichen Bewerbungen ein absolutes K.-o.-Kriterium“, sagt die zertifizierte Berufsbegleiterin. Immerhin fügt sie  hinzu, dass es mit guten Kontakten besser laufen kann… Aber wie das mit den Kontakten nach einem längeren Arbeitsleben oft ist, darüber habe ich – aus meinen eignen Erfahrungen – ja auch schon mal geschrieben:  Sie sind ganz oft an die Betriebe gekoppelt, in denen sie stattgefunden haben, nützen mir also herzlich wenig, wenn ich dort ausscheide.

Trotzdem: Die oben zitierte Julia Glöer könnte für Betroffene ein Lichtblick sein. Einer unter mehreren. Sie betreibt in Hamburg das „PLB-Institut“ – was für „Planung – Leben – Beruf“ steht. Laut Abendblatt geht es dabei um „spezielle Methoden, um den beruflichen (Wieder-)Einstieg zu planen und zielgerichtet Kontakte in der Wunschbranche aufzunehmen.“ Ich kenne weder sie noch ihr Angebot – und habe sie auch nur darum hier zitiert, weil sie eine der wenigen ist, die deutlich ausspricht, was meiner Erfahrung nach stimmt: Alter kann ein „K.-o.-Kriterium“ sein. Mehr Lichtblicke wird es wieder in den nächsten Beiträgen geben, versprochen!

Ich muss allerdings auch sagen: ACHTUNG! In meiner Zeit der Suche nach einer Festanstellung mit 50plus ist mir mehr als ein Anbieter über den Weg gelaufen, der mir dubios vorkam. Mal wieder der klassische Fall: Da sind offensichtlich Menschen in Schwierigkeiten – und sofort ist da jemand, der daraus Kapital schlagen will. Also: Augen auf!

Menschen in Schwierigkeiten

Ja, ich will das mal so deutlich sagen: Menschen, die mit 50plus arbeitslos sind, sind in aller Regel Menschen in echten Schwierigkeiten. Neben alldem, was ich schon versucht habe zu beschreiben, setzt da nämlich auch gesamtgesellschaftlich ein merkwürdiger Mechanismus ein: Wie von den Jüngeren maximale Mobilität, Anpassungsfähigkeit verlangt wird, erwischt diese Vorgabe dann auch alle über 50-Jährigen, die ihre bisherige Arbeit nicht mehr machen können. Oder wollen. Und die meisten von uns sind darauf schlicht nicht vorbereitet. Sind zum Beispiel fest verwurzelt, haben Familie…

Alles, was die heute Jüngeren in puncto Flexibilität – auch räumlich – von Anfang an lernen müssen, war für uns bisher nicht notwendig. Rückblickend müssten wir wohl sagen: Wir haben alles falsch gemacht… Haus gebaut, Kind gezeugt… Kurz: Unser Lebenskonzept geht nicht mehr auf, weil wir jetzt eigentlich  das Lebenskonzept eines/r 20-Jährigen bräuchten – aber das ist schlicht nicht realisierbar. Arbeitslos mit 50plus? HILFE! Das ist heutzutage wohl einer der größten Makel, die sich denken lassen.

Das behaupte ich jetzt, wohl wissend, dass die „offiziellen Stellen“ stets etwas anderes sagen. Vom berühmten „Fachkräftemangel“ ist da die Rede. Auch davon, dass die Erfahrung in allen Bereichen gesucht werde, die wir Älteren im Lauf unsres Arbeitslebens gesammelt haben. Klingt gut. Aber noch einmal: Meine eigene Erfahrung sagt, das stimmt leider überhaupt nicht.

Nächstes Mal gibt’s Rat und Hilfe

Und doch: Ich will Mut machen, nicht Mut nehmen. Darum werde ich in den nächsten beiden Beiträgen Hilfsangebote, Ratschläge und Expertentipps sammeln… Einmal für die Festanstellung. Und einmal für den Weg in die Selbstständigkeit.

 

19 Gedanken zu „Beruflicher Neustart mit 50plus: in Schwierigkeiten

  1. Liebe Maria, ich lese auch oft hier und „muss“ sagen, dass du eine sehr angenehme art für mich hast, dich und deine Gedanken auszudrücken.
    Zwar bin ich „erst“ Mitte 40, aber auch da kann man schon so einiges aus dem Arbeitsleben erzählen. Ich bin am Überlegen, ob ich das in meinem Blog als Extra noch mit aufnehme…

    Leider bin ich nun nach einem halben Jahr wieder auf Arbeitssuche. Es ist immer ein harter Kampf und ich sehe hier und im Alltag, dass es vielen anderen auch so geht. Dieses dauernde Kämpfen macht unter Umständen müde und mürbe… da muss manm zum Überlebendkampf noch aufpassen, nicht die „kleinen Freuden“ zu vergessen. Sich auch mal was zu gönnen, kleine Dinge als Festanlass zu nehmen. Sonst brechen die hart erbauten Dämme doich irgendwann ein und man wird von der Welle erfasst und überspült.

    Alle Achtung und meinen Respekt, vor Dir, allen anderen hier und allen die sich täglich neu behaupten müssen…

    1. Liebe AnnaLena, schön, dass du dich hier auch „wohlfühlst“….
      Bei uns scheint heut die Sonne…. Ich empfehle ein kleines Eis. Und ganz bewusst beim Essen GRINSEN! Viel Spaß dabei….
      Und für alles andre: gute Nerven, weitere Sonnenstrahlen und ganz viel Erfolg!
      Herzlichen Gruß
      Maria

  2. Liebe Maria,

    es berührt mich immer wieder, auf Deinem Blog zu lesen. Da sind nicht nur Deine wohlformulierten tiefsinnigen Statements und Deine Anregungen, die ich mag, sondern auch Deine aufgeworfenen Fragen und das Wissen darum, dass Du eine sehr gute Zuhörerin, Interpretin und äußerst kreative Weiterdenkerin bist.

    Meine Freiberuflichkeit läuft wie bei so vielen anderen Frauen mal mehr mal weniger gut (bis heikel). Und „plötzlich“ beziehe ich die Altersrente, die vorne und hinten nicht reicht, weshalb ich weiterarbeite. Ich hadere nicht mit der Vergangenheit oder mit meinem Alter, sondern baue um (Arbeitsplatz ins Homeoffice, Angebot in Richtung E-Book-Gestaltung und Contentmanagement), bleibe lernend und Erfahrungen teilend. Durchhänger vertreibt mein Optimismus … und zwischendrin ein wenig Entspannung mit lieben Mitmenschen.

    Heikel: krankheitsbedingt beantragte ich Hilfe bei der ARGE, war einige Zeit lang Aufstockerin. Das ist ein gruseliges Kapitel, das immer noch Nachwirkungen zeitigt. Ich versprach mir Hilfe zur Selbsthilfe, doch diese Behörde lässt nichts unversucht, einen leicht verwaltbaren Sozialfall zu erzeugen.

    Ganz liebe Grüße
    Evelyn

    1. Ach liebe Evelyn, du machst mich ja ganz verlegen (aber es gefällt mir ;))
      Dank dir auch für die persönlichen Betrachtungen! Und die Arbeitsagenturen…. ja, die sind schlicht ein Kapitel für sich. Ich hab am Ende ja Glück gehabt, war allerdings alles andre als einfach.
      Ich hab ja eine zeitlang auch deinen Büro-Aufbau verfolgt – gefiel mir, was ich sah. In dem Sinn: Mach dir gute Tage, mit oder ohne Arbeit!
      Herzliche Grüße
      Maria

  3. Liebe Maria, du schreibst mir aus der Seele! Ich bin heute fast 66 und bin froh, dass ich es bis hierher geschafft habe. Meine berufliche Laufbahn fand mit 56 ein abruptes Ende. Nachdem man mich mit 50 in die Teilzeit gedrängt hatte – glücklicherweise konnte ich dank zahlreicher und selbstfinanzierter Zusatzausbildungen etwas auf selbständiger Basis dazuverdienen – wurde meine Stelle ein paar Jahre outgesourcet. Auf dem Papier und fürs Arbeitsgericht. Eine neue Anstellung habe ich nicht mehr gefunden und machte aus der Not eine Tugend, nämlich mich selbständig. Es war eine extrem anstrengende und keine besonders angenehme Zeit. Meine Rentenhöhe spricht Bände davon.
    Und diese Entwicklung ist einem 10 Jahre älteren Kollegen, der die gleiche Arbeit wie ich gemacht hat, erspart geblieben, allein, weil er ein Mann ist. Genau dieses hat mein damaliger Chef ins Gesicht gesagt. Er wurde auf Honorarbasis zum gleichen Gehalt wie vorher weiter beschäftigt.
    Ich drücke allen Frauen die Daumen und wünsche ihnen, dass sie mit Mitte 50 noch die Kraft haben, noch einmal durchzustarten.

    1. Liebe Barbara, ganz herzlichen Dank für Offenheit, Mut und Mutmachen! Dein Kommentar bestärkt mich ebenso wie der von Sabine, noch deutlicher und lückenloser zu erzählen…. Werd mich gleich dransetzen. Ihr alle macht auch MIR Mut!
      Ganz lieben Dank dafür!
      Alles Gute, lieben Gruß
      Maria

  4. Liebe Maria,

    ich liebe diese Serie.

    Wie Du weisst, stehe ich vor einer ähnlichen Herausforderung wie Du. Ich habe meinen Job gekündigt und bin seit 1. Februar arbeitslos. Im vergangenen Jahr spitzten sich meine Arbeitsbedingungen derart zu, dass ich kaum noch Gestaltungsspielraum hatte. Körper und Seele streikten…
    Für mich war daher die Kündigung eine Überlebensstrategie. Im Dezember schon musste ich zum Amtsarzt des Arbeitsamtes, weil ich von Anfang an thematisiert habe, dass ich mich selbstständig machen will. Vermittelbarkeit geht aber vor und Ergotherapeuten werden händeringend gesucht. (Warum wohl?) Der Arzt meinte auch, ich müsste wenigstens über eine Zeitarbeitsfirma vermittelbar sein und dass ich mit 56 zu alt sei für die Selbständigkeit. Ich konnte ihn überzeugen. Schließlich habe ich jahrelang Menschen in Krisensituationen begleitet und dementsprechend auch Lebenserfahrung! Für mich ist 56 kein Alter, sondern Reife. Außerdem müsste ich ja ohnehin noch 11 Jahre arbeiten. Was spricht also gegen eine Selbständigkeit – die ich vielleicht sogar noch im späten Alter ausüben kann?

    Der Gründungszuschuss ist heute sicher ein absoluter Glücksfall und bei mir streitet gerade das Arbeitsamt mit der Rentenversicherung. Aber egal wie es ausgeht, ich werde mich mit oder ohne Gründungszuschuss selbständig machen und nutze jeden Tag zur Vorbereitung.
    Mischa Miltenberg von Adios Angst hat einemal folgenden Satz geschrieben: „Alles, was kommt, ist besser als das, was früher war.“
    Das sehe ich genauso.
    Trotz aller Hürden und Zweifel sehe ich meine jetzige Situation als Chance an, meine Werte zu leben.

    Ansonsten bin ich der festen Überzeugung, dass auch in unserer Gesellschaft eine Wende kommen wird.
    Herzliche Grüße,
    Sabine

    1. Liebe Sabine, dank dir für deine Offenheit! Ich unterschreibe und kenne fast jeden deiner Punkte. Bei mir ging das so weit, dass ich ganz stumm werden musste..

      Monatelang sozusagen heimlich (und unter Aufbringung eines großen Teils meiner Ersparnisse für Schulungen) meine Selbstständigkeit vorbereitet habe, immer wieder Unverständnis in den Reaktionen anderer und Bewerbungen tonnenweise.

      Ach, weisst du was? Es ist an der Zeit, das auch mal „am Stück“ zu erzählen – im nächsten Beitrag

      Dank dir herzlich für die (indirekte) Anregung, bis bald
      Liebem Gruß
      Maria

  5. Liebe Maria,

    du schreibst immer fundiert, berührend und ehrlich. Ich kann den Druck, die Sorgen und die Scham und die Ängste spüren. Meine Geschichte ist ganz anders und nicht vergleichbar.

    Aber was gleich ist: der Neuanfang. Und ich denke nicht eine Sekunde darüber nach, dass mein Alter irgendeine Rolle spielen könnte. Ganz vieles andere schon; aber nicht das Alter. Und bislang habe ich das auch noch nicht als Feedback bekommen. Tatsächlich beobachte ich, dass die selbstverständlichkeit in meinem Denken, diesen Gedanken bei anderen auf irgendeine Art auslöscht.

    Was ich meine ist, dass es wirklich, wirklich wichtig ist, das altersding aus dem Kopf zu bekommen. Du bist zB so eine kluge, humorvolle, klare und charmante Frau (soweit ich das virtuel beurteilen darf): die Welt wartet auf dich.

    Liebe Grüße

    Claudia

    1. Liebe Claudia,
      das ist sehr lieb, was du hier schreibst, herzlichen Dank! Weisst du: Mein erster Schritt war und ist der, dass ich versuche, all das, was ich an Negativem (und damit meine ich vor allem Krankheit) erlebt habe, bestenfalls anzudeuten – damit es für Leserinnen und Leser verständlich wird, was ich da schreibe. Klar sind vieles davon Dinge, die einem in jedem Alter erwischen können…

      Im Grunde meines Herzens bin ich außerdem Optimistin und möchte das auch bleiben/wieder werden. Andererseits gehören Zweifel eben einfach dazu. Mag sein, es ist Zufall, dass es mich „im Älterwerden“ jetzt so erwischt hat. Aber ich weiss sicher, dass das Alter für mich an manchen Punkten einfach das verstärkt hat, was ich ohnehin schwer auszuhalten fand. Ich gebe dir Recht: Die Ursache ist in vielen Punkten nicht das Alter. Aber es kommt wie ein Schalltrichter dazu…. und macht die Sache nicht einfacher.
      Ich definiere mich bestimmt nicht allein über mein Alter – aber ignorieren kann ich es halt auch nicht mehr. Und will es, ehrlich gesagt, auch gar nicht. Es gehört zu mir – warum denn auch nicht? Es hat ja auch viele positive Seiten… Dieses Kapitel meiner kleinen Reihe war ganz bewusst das Negativste von allen. Weil diese Dinge halt auch mal gesagt werden müssen. Danach wird’s wieder optimistischer, versprochen!
      Herzliche Grüße
      Maria

  6. Ach Ihr Lieben – bin ich froh, dass ich 72 bin und nicht mehr auf den Arbeitsmarkt MUSS.. Ich danke jeden Monat der Deutschen Rentenversicherung.. Ich habe damals mit 50 nochmal durchgestartet – das wäre sicher heute nicht mehr möglich. Die Welt ist total jugendfixiert und wir Alten etwas exotisches… Ich wünsche Euch allen vom Herzen, dass Ihr es schafft!!

    1. Liebe Cecilia,
      es gibt einen Punkt, an dem man auch wirklich mal genießen darf, was man verdient hat. Ich glaube, du hast diesen Punkt erreicht. Und wünsch dir einfach von Herzen, dass du es genießen kannst!!!
      Alles Liebe
      Maria

  7. Liebe Maria,

    eine wunderbare Serie, die ich hier gerade verfolge! Bisher habe ich mich nicht getraut zu kommentieren, weil mein beruflicher Neustart gerade in der Schwebe ist. Nach einem Jahr Suche nach dem richtigen Job werde ich (54) Mitte März wieder neu anfangen. Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht.

    Geholfen haben mir dabei tatsächlich Kontakte in Form einer früheren Kollegin, von der ich eigentlich viele Jahre nichts gehört habe. Manchmal gibt es das doch!

    Bei meiner letzten Einstellung war ich knapp unter 50. Interessant dabei, bei beiden Stellen haben Frauen entschieden, die selbst in meinem Alter sind und die Schwierigkeiten aus Erfahrung kennen.

    Ich war in meiner Berufstätigkeit in so vielen unterschiedlichen Branchen. Der Wechsel war meist nach ca. 5 Jahren. Mal durch Insolvenz, dann durch befristete Verträge, die nicht verlängert wurden. Das war immer schmerzhaft und nicht freiwillig. Im Prinzip könnte ich in jedem Büro arbeiten, denn alles ist lernbar. Sag das mal den meisten Arbeitgebern!

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Liebe Renate,
      ja, manchmal weiss ich auch gar nicht, was ich sagen soll: WO genau müsste ein Umdenken beginnen? Ich seh da so vieles, was im Argen liegt…. falsche Urteile, Vor-Urteile, lang überholte Ansichten, Handeln wider besseres Wissen… Ich könnte diese kleine Serie schier unendlich fortsetzen..
      Dir jedenfalls wünsche ich von Herzen, dass endlich alles gut wird. Dass du mal ankommen und durchatmen kannst.
      Lieben Gruß
      Maria

      1. Liebe Maria,

        es werden meist Spezialisten gesucht, die nur das eine Thema seit Jahren bearbeiten und gleichzeitig jung und anspruchslos sind. Da müsste ein Umdenken beginnen.

        Danke für die lieben Worte.

        Liebe Grüße
        Renate

  8. Liebe Maria,
    mein Lebensgefährte (55) ist selbstständig. Das lief manchmal sehr gut, manchmal nicht so gut. Ich bin festangestellt und froh darüber; so konnten wir unsere Bedürfnisse anpassen und auch ausgleichen. Er war selbstständig und konnte sich gut um unser gemeinsames Kind kümmern, als es klein war. Aber: Fehlanzeige für Selbstständige bei der Rentenberechnung – Die Kinderbetreuung wird nur bei Angestellten berücksichtigt. Überhaupt empfinde ich den Umgang der Politiker/Steuerbehörden mit den Selbstständigen vollkommen unmoralisch. Ich kann es nicht anders nennen. Beispiele gibt es reichlich.
    Hut ab vor allen, die es wagen.
    Liebe Grüße
    Heike S.

    1. Liebe Heike,
      dank dir für deinen Kommentar! Ja, du hast absolut Recht: Zu allen genannten Schwierigkeiten kommt die finanziell völlig unübersichtliche „Sonderbehandlung“ von Selbstständigen noch dazu. Ich denke oft: Vorbild dafür ist der Zahnarzt (meines Wissens noch immer einer der uneingeschränkt besser verdienenden Berufe). Da die Spannweite der Selbstständigen aber von der schlecht bezahlten Texterin bis zum Rechtsanwalt reicht, ist es – zumindest mir – schier unmöglich, wirklich Aussagekräftiges über die finanziellen Fallstricke der Selbstständigkeit zu formulieren. Aber ganz klar: Es gibt sie! Deshalb umso mehr: Danke für deine Ergänzung!
      Herzlichen Gruß
      Maria

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