Fast immer ungeplant: Gegenmaßnahmen zum Gegrübel

Fast immer ungeplant: Gegenmaßnahmen zum Gegrübel

Jetzt fange ich schon wieder an zu grübeln!!!

Ganz spontan habe ich mich zu einer Blog-Aktion meiner erdhaftigen Netzwerk-Kollegin Silke Bicker angemeldet. Weil ich die Kombination so wunderbar fand: Unter dem Titel „Vom Wert der Natur in der Selbstständigkeit“ hat sie unter anderem uns Frauen aus dem Netzwerk texttreff  aufgefordert, bei ihrer Blogaktion zum Thema mitzumachen. Besser gesagt: #NaturSichtBlogaktion. So nennt sie es. Und mein erstes Gegrübel fragt sich bereits: „Und wo bleibt jetzt die Selbstständigkeit?!“ Schließlich ist sie es doch erst, die mir den Luxus geschenkt hat, Natur und Arbeit miteinander verbinden zu können! Früher, als Angestellte in einem Büro, war jede Pause purer Stress: schnell noch was erledigen – Schlange vor der Post mal wieder zu lang? – lieber im Supermarkt zwei Joghurts kaufen – privat telefonieren wollte ich eben auch noch – und wo esse ich jetzt mein Joghurt?! Wenn ich ganz großes Glück hatte, blieben mir dafür fünf Minuten Zeit in einem Mini-Park neben meiner Arbeitsstelle.

Und jetzt? Jetzt kann ich meine Unterlagen schnappen und mich damit auf unsere Terrasse setzen.

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Ist das schon Natur?

Ja und nein. Dieses kleine Stückchen Erde habe ich eigenhändig umgegraben. So wurde es vom Null-acht-fuffzehn-Rasen zu einer Überraschungsecke sondergleichen. Unmengen von Blumenzwiebeln habe ich da versenkt. Nicht alle lassen sich wieder sehen … Oder vielleicht erst in vier, fünf Jahren. Dann habe ich natürlich keine Ahnung mehr, wer sie sind. Hab ich die wirklich gepflanzt? Oder kommen die so eben vorbeigeweht wie (ausgerechnet!) die Vergissmeinnicht? Bei denen bin ich sicher, dass ich sie NIE gepflanzt habe. Und doch bilden sie in manchen Jahren wahre Teppiche. Zauberhaft! Ich liebe sie. Oder anders herum: Diese Glyzinie, die inzwischen wächst, als wären da mindestens acht Pflanzen in der Erde. Doch wir mussten geschlagene zehn Jahre warten, bis diese eine endlich blühte. Hatten schon jede Hoffnung aufgegeben – und plötzlich das:

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Ihr Stamm ist auch noch breit genug, dass in dem Nest dort seit zwei Jahren bereits regelmäßig bis zu drei Täubchen aus dem Ei schlüpfen können. Und wenn die Eltern zum Füttern kommen, flattert es so laut, dass ich jedes Mal denke: Die kommen da nie durch! Ist nämlich eigentlich viel zu eng für den Flügelschlag einer Taube … Und trotzdem:

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Vielleicht liebe ich all das genau darum, weil es so ungeplant kommt. Scheint mir fast mehr Natur zu sein als die – sehr geplant – gepflanzten Kletterrosen. Immerhin habe ich die nicht nur bewusst gepflanzt. Sondern auch noch gehäkelt … Triebe von Kletterrosen wachsen schließlich am besten an waagrechten Ästen. Also: biege sie waagrecht, schiebe sie um- und ineinander, damit ein Ast den anderen halten kann, ohne allzu viel Draht zu brauchen …

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So habe ich mir eine frei stehende Rosenhecke gehäkelt. Und auch die liebe ich, nimmt sie mich doch in Schutz vor allzu vielen neugierigen Blicken. Vor allem, wenn ich wirklich mal wieder auf der Terrasse arbeiten will. Geht aber meistens überhaupt nicht. Mit Laptop in der Sonne?! Bei meinem Gerät unmöglich. Gilt schon bei Wintersonne.

Selbstständigkeit plus Natur? Geht. Manchmal

Okay, Haken dran – Selbstständigkeit und mehr oder weniger Natur auf meiner Terrasse? Geht. Manchmal. Aber das Gegrübel hört deshalb noch lang nicht auf.  Etwa Fragen wie: Was ist eigentlich Natur?! Und warum war ich wieder mal so verd… spontan, habe mich bei einer Aktion angemeldet, ohne wirklich zu wissen, was ich da schreiben will?! Fasziniert hat mich die Kombination aus Wert, Natur und Selbstständigkeit. Alle drei Dinge haben mit mir zu tun. Was Silke „Wert“ nennt, würde ich wohl eher „Sinn“ nennen. Und zwar das, was für mich sinnvoll ist … Eigensinnig also. Doch soviel mir dieser Begriff  sonst immer hilft, hier komme ich mit ihm ausnahmsweise gar nicht weiter. *Grübel!*

Selbstständigkeit plus spontan raus? Geht. Immer

Wie so oft … Wenn ich mitten im Gegrübel stecke, mache ich spontane Dinge. Gern mit Hund. Manchmal ohne. Meist geht es dann irgendwie raus, irgendwohin. Um die Ecke von unserem Dorf: Felder! Gegrübel stoppe ich am besten durch völlig Ungeplantes. Oder der Hund zwingt mich, durch winterlichen Feld-Matsch zu rennen. Absolut nicht geplant. Aber sehr sinnvoll. Denn plötzlich ist da nullkommagarnix mehr mit Gegrübel. Sondern nur noch Fragen wie: Wo ist der Hund? Warum ist das Unterholz hier so dicht? Sind da womöglich Hasen? Warum sind meine Füße plötzlich feucht und wieso wächst hier eigentlich Moos, mitten zwischen Weg und Feld? Warum gucke ich eigentlich nicht viel häufiger so aufmerksam auf den Boden wie jetzt gerade?! Sollte man häufiger tun!

Auch hier ist mir noch immer völlig klar: Ohne Selbstständigkeit hätte ich nichts von alledem getan. Hätte noch nicht mal einen Hund. Und kann mir das schon längst nicht mehr vorstellen … Möglich, aber sinnlos, ihr wisst schon (ja, meine Kleine ist ein halber Mops. Die andere – mütterlich dominante – Hälfte ein Beagle.)

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(Nein, den Hasen hat sie nicht gekriegt. So endet es immer. Zum Glück – für mich …)

Sinn, Natur, Selbstständigkeit UND das Ungeplante, Spontane

Was mich angeht: Kaum war das Gegrübel weg, hatte ich meine Lösung: Wert/Sinn, Natur, Selbstständigkeit UND das Ungeplante, das Spontane. Das ist es, was für mich zusammengehört. Hunde sind ziemlich spontan. Zumindest meiner ist es (vielleicht, weil ich es auch bin …) Und Natur ist es immer.

[bctt tweet=“Natur ist für mich das Unplanbare. Und wirkt im täglichen Leben bei #Selbstständigen am besten. #NaturSichtBlogaktion“ username=“texthandwerk“]

Das beste Mittel gegen Gegrübel

Vergissmeinnicht kommen ganz und gar ungeplant. Das Wachstum einer Glyzinie oder die Momente auf meiner Terrasse kann ich nicht unbedingt planen. Und wenn ich doch auf meiner Terrasse sitze, dann garantiert darum, weil die Sonne so verlockend aussieht. Dann verziehe ich mich aber doch wieder ganz schnell  nach drinnen, weil ich auf meinem Laptop kaum ein Wort lesen kann. Auf dem Feld dagegen stand ich ungeplant lang rum. Mein Hund jagte nämlich wirklich den Hasen. Das dauerte. Und in der Zwischenzeit flog mein Gegrübel ins Nirwana. Weg war’s.

Ja, ich glaube, es stimmt: Natur ist für mich das Unplanbare. Gleichzeitig das beste Gegenmittel bei Gegrübel. Und am allerbesten funktioniert das Ganze, wenn man absolut nichts plant. Nur spontan handelt … Ohne meine Spontaneität hätte es noch nicht mal diesen Beitrag hier gegeben. Und das, obwohl meine Selbstständigkeit mir weismachen wollte, dass ich für so was eigentlich gar keine Zeit hätte. Da müssen wir noch mal drüber reden, meine Selbstständigkeit und ich …

Wer ähnliche Überlegungen kennt, könnte es auch mal mit mehr Eigensinn probieren. Doch ich selbst gebe gerade das beste Beispiel dafür, dass auch der immer wieder neu erarbeitet werden will. Und muss. Liegt in der Natur der Sache, denn auch Eigensinn ist ein ständiger Prozess.

Herzlichen Dank an Silke Bicker, dass sie mir Raum für all diese Gedanken gegeben hat.


 

Ich freue mich, wenn ihr diesen Beitrag in die Welt tragt ... danke!

2 Gedanken zu „Fast immer ungeplant: Gegenmaßnahmen zum Gegrübel

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