Allein reisen im Bulli: Ältere sind „wesentlich cooler“!
Romana Hasenöhrl sagt in der Vorstellung ihres Blogs Bullireisen auf Blogs50plus: „Mein Blog richtet sich an Bullifahrer und abenteuerlustige CamperInnen und ich möchte vor allem Frauen Mut machen, sich allein auf den Weg zu machen. Bisher habe ich das Alter noch nicht thematisiert, da Alter für mich keine Kategorie ist und ich mich wesentlich jünger als die meisten meines Alters fühle. Aber nach und nach stelle ich fest – wir über 50 sind in vielen Belangen wesentlich cooler als die Jungen. Und das möchte ich auch thematisieren, weil es mir wichtig ist.“
Hallo Romana, seit wann bloggst du?
Seit meiner ersten großen Reise 2015. Damals war ich das erste Mal drei Monate am Stück in meinem VW-Bus unterwegs.
Bullireisen, Camper & Co.: jede Menge Tipps
Gab es eine Idee, einen Traum, einen bestimmten Ansporn beim Start deines Blogs? Wenn ja: welchen?
Sehr viele Menschen in meinem Umfeld haben mich immer wieder nach Tipps gefragt, zum Alleinreisen, zu bestimmten Ländern – ich dachte mir, warum schreibe ich das nicht einfach zusammen? Kurz und bündig, wirklich als Portal gedacht für Menschen, die auf Reisen sind.
Hat sich diese Idee „woandershin“ entwickelt als vorher gedacht? Wenn ja: wohin?
Ich bekomme nun sehr viele Anfragen über mein Kontaktformular und bin zu einer kleinen Beratungsstelle geworden. Auf viele Fragen gehe ich dann auch in meinem Blog ein, zum Beispiel, welche Reifen ich verwende, da ich doch immer um den Herbst/Winterwechsel unterwegs bin. Oder, wie ich das mache mit dem Wild-Campieren.
Zentrales Thema: das Alleinreisen
Spielt das Älterwerden beim Bloggen/bei der Auswahl der Themen für dich eine Rolle?
Nein. Zentrales Thema ist immer das Alleinreisen.
Gibt es einen Zeitplan, einen inhaltlich „roten Faden“ für Blogbeiträge?
Ich blogge immer, wenn ich unterwegs bin. In den Monaten zu Hause fällt mir wenig ein, kein Wunder, es ist ja ein Reiseblog.
Was ist mit dem Zeitfaktor? Wie viel Zeit pro Woche wendest du für deinen Blog auf?
Wenn ich unterwegs bin, wende ich sicher eineinhalb Arbeitstage pro Woche für den Blog auf. Manchmal muss ich mich selbst zurückpfeifen, denn ich habe ja auch noch anderes zu schreiben. Ich lebe vom Schreiben und mache das auch unterwegs beruflich.
„Erfolgreich bin ich, solange es mir Spaß macht“
Ist dein Blog rein privat oder gibt es berufliche Themen, Ziele, Wünsche, die sich in deinen Blogbeiträgen spiegeln? Spürst du da manchmal den „Spagat“ zwischen privat und öffentlich – und wie gehst du damit um?
Ich bin in der glücklichen Situation, manchmal für Blogbeiträge bezahlt zu werden, da muss ich dann immer sehr stark abwägen, ob und wie ich das machen möchte. Das sind Momente, in denen ich einen Spagat machen muss. Kommt aber nicht so oft vor ?
An welchen Punkten sagst/denkst du: „Ich bin erfolgreich mit meinem Blog“? Oder ist Erfolg gar kein Kriterium für dich?
Erfolgreich bin ich, solange es mir Spaß macht.
Wie sieht es aus mit der Technik: Hattest – oder hast du – manchmal technische Schwierigkeiten?
Nachdem ich seit Urbeginn der Content-Mangement-Systeme mit dabei bin, habe ich damit keine Probleme. Ich bin aber, wenn ich an Zeiten von Joomla oder Typo 3 denke, sehr froh, dass es nun WordPress gibt. Man wird ja auch bequemer…
„Schau, da kommt die Bullireisen“
Ich denke ja: Bloggen geht nicht ohne gute Netzwerke. Wie siehst du das, was tust du dafür? Und was macht für dich ein „gutes Netzwerk“ aus?
Ich schreibe Bücher und bin auch in anderen Bereichen sehr aktiv, darum nutze ich hier alle Chancen, um auch von meinem Blog zu erzählen. Man muss aber bedenken, wenn ich zum Beispiel ein Radio-Interview gebe, dann steigen die Zugriffszahlen des Blogs natürlich an dem Tag massiv an, das ist aber kein anhaltendes Phänomen. Nachhaltiger ist die Verknüpfung zu meinen anderen Websites und vor allem zu Pinterest.
Ein gut funktionierendes Netzwerk zeigt sich zum Beispiel, wenn ich am Samstag zum Biobauern komme und jemand ruft aus dem Laden „Schau, da kommt die Bullireisen“, weil man mein Auto erkennt. Dann funktioniert da irgendwas sehr gut.
Träume, das „Sie“ & die Altersweitsicht
Hast du noch Pläne für die Zukunft deines Blogs? Neue Projekte im Auge?
Nächstes Jahr Griechenland… das träume ich ?
Mal ganz unabhängig vom Bloggen: Was ist dein Lieblingsgedanke zum Thema Älterwerden?
Größtes Ärgernis: Die Altersweitsicht.
Zweitgrößtes Ärgernis: Ab einem bestimmten Faltenanteil sprechen einen die anderen Traveller konsequent mit „Sie“ an und man wird nicht mehr zum abendlichen Am-Lagerfeuer-Sitzen eingeladen.
Meine überraschendste Erkenntnis: Mit steigendem Alter erkenne ich Menschen, die mir nicht gut tun, bereits aus der Ferne (vielleicht wegen der Altersweitsicht?)
Lieblingsgedanke: manche Dinge regen mich einfach nicht mehr auf.
Liebe Romana, ganz herzlichen Dank für deine Zeit, deine Antworten!
Ein Gedanke zu „Allein reisen im Bulli: Ältere sind „wesentlich cooler“!“
Hallo Romana
toll was Du alles machst. Noch fühle ich mich auch meist Alterslos, zum Glück, denn das kann man sich nicht immer aussuchen. Das mit dem „Sie“ passiert mir auch ab und zu – lustig war es kürzlich beim Einkaufen an der Theke. Ein Jüngling ruft Hallo grüß`Dich als ich dann ganz an der Theke stand sagte er „Was darf ich IHNEN herrichten“ Ich darauf: Bleib beim Du sonst komme ich mir alt vor. Liebe Grüße Gabi von lovemylife