Wie und wo andere mich sehen …
Um es gleich zu sagen: Hier ist mein Heimathafen. Im Unruhewerk schreibe ich nur für mich. Und für euch natürlich. Aber als Selbstständige muss ich ständig gucken, möglichst breit präsent zu sein. Um es mit den unschlagbaren Worten von Uschi Ronnenberg zu sagen: „Ich tu, was ich kann„. Bei ihr ist das gleich der Name ihres Blogs – perfekt! Bei mir hängt vieles von Zufällen ab … Wann, wo und warum wird jemand auf die Buchhebamme aufmerksam? Was ist mit der Texthandwerkerin? Und an welchen Büchern arbeite ich grade?
Lebensgeschichten verarbeiten
Um die letzte Frage zu beantworten: Ein Wahnsinnsprojekt ist soeben abgeschlossen – das erste Buch von Dirk Carolus „Niemand wird böse geboren„. Hat mich gebeutelt, ist hart, oft brutal, sehr direkt. Und ein Beispiel dafür, wie jemand seine Lebensgeschichte verarbeiten kann. Sicher ein extremes Beispiel, das wussten wir beide von Anfang an. Für mich war es eine Herausforderung, am Ende waren der Autor und ich Komplizen – betrachte ich als großes Kompliment.
Lebensgeschichten sind auch in Buchform so unterschiedlich wie nur was. Da können schon mal ganze Erinnerungsteile fehlen – auch das gibt es. Als Buch ist diese Geschichte noch in Arbeit, darum sage ich hier nichts weiter dazu. Wieder andere gehen in Rente und lassen ihre Fantasie spielen …. Sehr spannend! Zum Beispiel, wenn eine Juristin das tut. Wieder andere wollen Menschen mit der eigenen Geschichte Mut machen: Wie komme ich aus der Dunkelheit einer Depression wieder ans Licht? All diese (angehenden) Autorinnen und Autoren haben mich gefunden – das mich mich sehr froh.
Aber: Wie finden mich Autor:innen eigentlich?
Die Frage stelle ich mir ständig. Und da ich gar nichts von Statistiken und strategischer Planung halte, folge ich eher meinem Bauchgefühl. Und erfinde Dinge wie den eigensinnigen Goldfisch – der blubbert in meinem Namen auf LinkedIn vor sich hin. Hilft mir sehr, denn er schafft ein wenig Distanz zu dem zwanghaften Marketing-Geschehen, zu dem wir Selbstständigen uns so oft selbst antreiben müssen.
Noch schöner: Wenn eine Kundin – die auch Malerin ist – ein Ausstellung hat, in der sie auch das Kinderbuch präsentiert, bei deren Entstehung ich mitarbeiten durfte. Darüber schreibt dann eine Lokaljournalistin ganz begeistert, wird beim Stichwort „Buchhebamme“ hellhörig und interviewt kurz danach mich. Ein Glück, dass die Autorin und ich im gleichen Landkreis wohnen – sonst hätte das nie und nimmer geklappt.
Weniger Glück, mehr Eigeninitiative steckt dahinter, wenn ich an einer Blogparade teilnehme – mit dem ausdrücklichen Wunsch, mir auch selbst mal wieder klarzumachen: Wie sieht die Zusammenarbeit mit mir eigentlich aus?
Tja, und damit bin ich schon recht präsent … So präsent, dass ich das Ganze auch mal ordnen wollte: Wer, wie, wo und was verweist im Netz eigentlich auf mich? Das habe ich unter der Überschrift „Im Blick von anderen“ jetzt mal bei der Texthandwerkerin gesammelt. Da finden sich dann auch Dinge wie ein Interview mit dem Magazin des Journalisten-Verbands. Oder mein absolutes Highlight: Stil, Mode und das Leben mit 50plus bei Susanne Ackstaller, vielen besser bekannt als texterella. Ich finde, da erfährt man schon eine ganze Menge über mich – einschließlich (alter) Fotos, die ich mühsam zusammengeklaubt habe …