Christine Radomsky bloggt als SinnCoach – speziell für „lebenserfahrene“ Menschen

Christine Radomsky bloggt als SinnCoach – speziell für „lebenserfahrene“ Menschen

Christine und Michael Radomsky „firmieren“ mit ihren Trainings- und Coaching-Angeboten im Netz unter https://alcudina.de, Christine nennt ihren Blog nach dem wohl wichtigsten Aspekt ihrer Arbeit „SinnCoach“ und fragt in ihrer Selbstdarstellung: „Bist du lebenserfahren und hast noch so viel vor? Willst du berufliche Veränderungen ab der Lebensmitte entspannt und sinnerfüllt meistern? Suchst du Impulse für Selbstführung und lebenslange persönliche Entwicklung?“ Dabei geht es beispielsweise um das „Abenteuer Ruhestand“ und andere berufliche und/oder persönliche Veränderungen. Selbstverständlich ist „SinnCoach“ auch auf der Plattform www.blogs50plus.de vertreten – sonst würde ich Christine hier nicht interviewen …

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Liebe Christine, seit wann bloggst du?
Seit März 2016. Im ersten Jahr wöchentlich, inzwischen aller zwei Wochen.

Sinncoach für lebenserfahrene Menschen in beruflichen Umbrüchen

Für wen vor allem schreibst du? Wer ist deine wichtigste Zielgruppe?
Ich schreibe für lebenserfahrene Menschen ab der Lebensmitte, die in beruflichen Umbrüchen stecken. Vor allem für Angestellte – Fachexperten und Führungskräfte aus dem mittleren Management, die mit den schnellen Veränderungen der Arbeitswelt  und persönlichen Umbrüchen konfrontiert sind. Bei manchen ist der Job gefährdet oder fühlt sich leer an.
Andere fühlen sich zunehmend gestresst – von Digitalisierung, fehlender Wertschätzung und Unternehmenskulturen aus der Dinosaurier-Zeit. Noch später im Leben kommt eine wesentliche Frage hinzu, die oft verdrängt wird: Wie gebe ich meinem Leben nach der Pensionierung Sinn?
Viele dieser lebenserfahrenen Frauen und Männer möchten (wieder) erfüllter arbeiten und leben. Dafür will der Blog Anregungen geben. Deshalb der Name SinnCoach-Blog.

Haben sich Themen und Zielgruppen im Lauf der Zeit verändert?
Ja, schon. Zunächst ging es allgemein um lebenslanges Lernen, Selbstführung und Coaching. Das siehst du auch noch am Screenshot auf blogs50plus.de. Thema und Zielgruppe waren sehr breit. Inzwischen fokussiere ich stärker auf Probleme und Themen von lebenserfahrenen Menschen, die mehr Sinn in Arbeit und Leben finden wollen. Vielleicht einen beruflichen Neustart wagen oder auch den vorhandenen Job freundlicher gestalten (job crafting). Oder etwas ganz anderes tun.

„Ich freue mich über jeden Kommentar!“

Was war dein schönstes Blog-Erlebnis?
Nach einem Blogartikel (Meine Seele hat es eilig) haben sich zwei Leserinnen in Kommentaren tiefgründig und sensibel ausgetauscht. Das hat mich sehr berührt. Als Bloggerin kennst du das sicher – du sitzt am Laptop und rufst in das weite Internet hinaus. Da melden sich schon manchmal Zweifel, wen du überhaupt erreichst. Deshalb freue ich mich über jeden Kommentar.

Gab oder gibt es Momente, in denen du denkst, „och nö! Bloggen ist eine ganz blöde Idee – hätte ich das bloß nie angefangen!“? Wenn ja: Wie gehst du damit um? Was motiviert dich weiterzumachen?
Gute Frage. Das Bloggen habe ich bisher nie in Frage gestellt. Aber es kommt schon vor, dass  ich gerade keine Lust habe. Dann mache ich das, was ich auch in Selbstführungs-Kursen vermittle. Was genau? Ich erinnere mich an mein „Warum“ für den Blog und nutze Pomodoro oder ein paar andere Mental-Tricks.

Wie sieht  es aus mit der Technik: Hattest – oder hast du –  technische Schwierigkeiten? Wie löst du die? 
Technische Schwierigkeiten hatte ich nicht. Schließlich war ich früher Software-Ingenieurin. Außerdem bin ich in der komfortablen Lage, dass mein Mann und Coach-Partner Michael unsere Website technisch betreut. Das macht er super. So kann ich mich auf die Inhalte konzentrieren.

Wesentlich werden!

Glaubst du, dein Blog ist irgendwie anders als der von etwa 20 Jahre jüngeren Menschen? Wenn ja: In welcher Hinsicht?
Hmm, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Mein Blog ist ja auch anders als der von  Gleichaltrigen, die beispielsweise einen Reise-, Bücher- oder Modeblog schreiben. Außerdem ist das  kalendarische Alter ja lediglich eine Facette des Menschen unter vielen anderen.
Doch, vielleicht gibt es doch etwas: Kennst du das Buch „Innerlich frei“ von Ulrike Scheuermann? Es handelt davon, wesentlich zu werden. Seine Werte zu erkennen und sich mit allen Sehnsüchten, Stärken und Schwächen anzunehmen. Äußere Leitbilder verlieren dann immer mehr ihre Bedeutung. Zum Beispiel sehe ich heute „Erfolg“ für mich ganz anders als vor 20 Jahren. Und kann besser damit leben, endlich und nicht perfekt zu sein. Außerdem ist mir Balance wichtiger als früher.  Zwischen Selbstverwirklichung, äußeren Gegebenheiten, Eingebundensein. Und ich glaube nicht, dass ich „die Weisheit mit Löffeln gefressen“ habe. Jeder Mensch – ganz besonders ein lebenserfahrener – hat seine eigene Wahrheit.
Mit meinen Blogartikeln will ich Leser nur sacht anstupsen und zu eigenen Gedanken einladen. Ob sie in Resonanz gehen, ist ihre Entscheidung.  Ich denke, all das schwingt in meinem Blog mit.

Was ist mit dem Zeitfaktor? Wie viel Zeit pro Woche wendest du für deinen Blog auf? Wünschst du dir, es wäre mehr? Oder weniger? Hast du für das Bloggen andere Aktivitäten zeitlich „runtergefahren“?
Bis ein Artikel fertig ist, brauche ich immer noch etwa sechs bis zehn Stunden. Das möchte ich gern weiter herunterschrauben. Hängt natürlich vom Thema ab. Für einen Gastartikel zum Thema „Digitalisierung und Vertrauen“ habe ich inklusive Recherche und Interview auch schon mal drei Tage verbraten. Doch das Thema war mir wichtig und Gastblogging ist natürlich eine Ehre.
Welche Aktivitäten ich zeitlich runtergefahren habe? Bis 2016 war ich viel in MOOCs unterwegs. Was das ist? Online-Kurse mit Tausenden von Teilnehmern. Sie werden vor allem von von amerikanischen Unis gestaltet und laufen auf Plattformen wie edX und Coursera. Das gönne ich mir jetzt seltener.

Wie hältst du es mit Werbung in deinem Blog? 
Auf meinem Blog findest du keine Werbung. Das wird wohl auch so bleiben, weil mir der Fokus auf unsere Themen wichtig ist.

Potenziale nutzen – für sich selbst und eine menschlichere Gesellschaft

Was ist dir – eher allgemein gesehen – besonders wichtig?
Mir liegt am Herzen, dass sich Menschen ihr Leben lang entwickeln und ihre Potenziale nutzen – für sich selbst und eine menschlichere Gesellschaft. Wir bleiben nicht nur deutlich länger fit als früher. Neurowissenschaftler haben gezeigt, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter plastisch und lernfähig ist. Es wird so, wie wir es benutzen. Wir haben also jeden Grund, auch die zweite Lebenshälfte optimistisch zu leben. Träume zu verwirklichen, Neues anzugehen. Klar, das fängt erst mal bei uns selbst an. Welches Mindset haben wir, was trauen wir uns zu?
Auf der anderen Seite wünsche ich mir eine Gesellschaft, die das auch zulässt und fördert.  Wo Bewerbungen nicht automatisch auf Grund eines Geburtsdatums im Papierkorb landen. Wo Menschen aller Generationen ihre Stärken einbringen und zusammenarbeiten.

Pläne: Interviews und ein Buch

Was für Blog-Pläne hast du für die Zukunft?
Ich möchte die Leser noch besser dabei unterstützen, berufliche Veränderungen erfolgreich und gelassen zu stemmen. Sie anregen, ihre Träume ernst zu nehmen und bisher ungenutzte Potenziale zu entdecken. Sie einladen, Methoden der Selbstführung auszuprobieren, zum Beispiel beim Umgang mit Frustrationen.
In diesem Jahr wird es auf dem Blog auch mehr Interviews mit Menschen geben, die einen beruflichen Neustart gewagt haben. Und ab und zu einen Blick durchs Schlüsselloch:  2018 schreibe ich mein erstes Buch. Vielleicht schenkt  mir dann der eine oder andere Leser eine Anregung oder ein Feedback. Wäre toll!

In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.

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