Sichtbar zu werden ist schwierig, braucht Mut, Zeit. Und Träume

Sichtbar zu werden ist schwierig, braucht Mut, Zeit. Und Träume

Das Hauptthema meines Blogs ist und bleibt „Älterwerden und Sichtbarbleiben“. Inzwischen hab ich allerdings festgestellt, dass

  • a) manche Leser/innen das auf den ersten Blick schwer verständlich finden. Was daran liegen könnte, dass es
  • b) sehr viele Facetten hat.

Mode- oder virtuelle Welt, Herzensentscheidungen und berufliche Neustarts…

So ist es also meine Aufgabe, diese Facetten deutlicher zu machen – in der Hoffnung, das Thema Schritt für Schritt mit Leben zu füllen, verständlicher werden zu lassen. Darum mal drei Sichtbarkeitsfaktoren vorweg:

  1. Klar: Sichtbar ist, wer optisch auffällt… da hab ich mit meinem Ring einen Anfang gemacht. Das Thema „Styling“ wird mit Sicherheit fortgesetzt, frei nach dem Motto: „Wie seht ihr denn aus?!“ Dazu kommt bald auch noch mehr, versprochen! Doch nicht jetzt.
  2. Klar ist auch: Sichtbar wird, wer sich im Internet positioniert, zum Beispiel einen ersten Facebook-Acount anlegt oder einen Blog startet. Doch nicht vergessen: Die Hürde dafür ist für ältere Menschen ungleich höher als für jüngere…. Ältere können oft schlecht einschätzen, was da eigentlich geschieht, haben Fragen über Fragen. Und sollten sich vor allem auch selbst fragen: Wie sichtbar will ich überhaupt sein? Wie viel von mir möchte ich preisgeben? Oder anders rum: Wann wird es zu viel – und beginnt vielleicht sogar, andere zu belästigen?
  3. Sichtbar muss sich machen, wer einen Neustart wagt… privat oder beruflich, das ist egal. Da sind die Fragen Legion.
Blick aus Autofenster
Sehen und gesehen werden, Fragen stellen und träumen – das alles ergibt „Sichtbarkeit“

Fragen sind ein guter Anfang

Fest steht also: Egal wie, egal warum: Wer sichtbar wird, hat Fragen. Denn jedes Sich-Sichtbarmachen ist IMMER auch eine Veränderung, manchmal sogar ein Aufbruch, Start von etwas ganz Neuem: einem neuen Style, demonstrativem Selbstbewusstsein, Internetnutzung (egal, wie und wo) und noch gravierender wird das alles, wenn es um Herzensentscheidungen oder berufliche Veränderungen geht. Vor allem bei den zwei letzten Punkten werden die Fragen drängend: Tue ich das Richtige? Muss ich? Will ich? Für mich läuft das alles darauf hinaus, sich möglichst schnell einen guten Halt zu suchen. Denn die Möglichkeiten sind schier endlos – und die „guten Ratschläge“ sind es ebenso: Stylingtipps und Unmengen von Internet-Hilfeseiten, mal mehr, mal absolut gar nicht hilfreich… mal verständlich, mal unvollständig, oft schwer bis gar nicht zu verstehen, jedenfalls für Anfänger/Laien. Also: Fragen zu stellen, ist schon mal ein guter Anfang. Aber Halt gibt das nicht. Eher im Gegenteil, denn in einer Antwort-Flut kann man sich auch schnell verlieren….

Wer sich in Frage stellt, Altes hinterfragt, Veränderungen zulässt, macht sich auf den Weg. Zu Neuem, meist Unbekanntem. Komischerweise habe ich im Moment das Gefühl, solche Aufbrüche passieren vor allem dort, wo man sie am wenigsten erwartet: Bei den älteren, nicht bei den jungen Menschen. Kann das sein?

Die Träume der Nathalie Bromberger

Mir ist heute ein wunderbares Beispiel für einen Aufbruch begegnet. Fast wie in einem Märchen, denn da erlaubt sich jemand zuzulassen, dass der Ausgangspunkt dessen, was er tut, seine Träume sind. Luxus? Ich sage: nein, Notwendigkeit! Notwendig, um ganz und gar bei sich bleiben zu können, sich wenig bis gar nicht von anderen beeinflussen zu lassen. Notwendig auch, um sich nicht hinter falschen Federn und Erwartungen verstecken zu müssen, um ganz und gar „sein eignes Ding“ machen zu können. Und genau das ist für mich „Sichtbarkeit“: Am Ende steht da ein Mensch. Und tut das, was er tun muss – weil er gar nicht anders kann, denn er hat auf seine Träume gehört. Worauf denn sonst? DAS ist genau der „Halt“, den ich meine. Sozusagen eine Verankerung in sich selbst.

Das Beispiel, das ich fand, gab Nathalie Bromberger vor. Quatsch: Das LEBT Nathalie Bromberger. Mit all ihren Talenten – und dazu gehört neben dem Schreiben ihr unglaubliches Zeichen-Talent. Ich bin schon lang ein Fan von ihr, hab allerdings vergessen sie zu fragen, wie alt sie ist…. denke aber: Das spielt gar keine Rolle. Denn die Fragen, die sie findet, sind so universell wie ihre Lösungen individuell sind. Und genau darum sollte es meiner Meinung nach gehen, wenn jemand aufbrechen will: Sich komplett einzulassen auf sich selbst, tief – ganz tief – runter zu steigen in das eigene Reservoir an Träumen, Wünschen, Gefühlen…. Um dann SICHTBAR wieder an die Oberfläche zu kommen. Sichtbar im Sinne von: Dies ist ganz und gar unverwechselbar genau dieser Mensch.

Zum Beispiel eben Nathalie. Sie möchte einen Verlag gründen. Nicht, um (einfluss-)reich und berühmt zu werden. Sondern, weil sie extrem kreativ ist – und das auch bleiben will. Die meisten ihrer Träume scheinen sich in Buchform zu manifestieren… das weiß sie schon lange. Was sie aber erst lernen musste, war: Wie setze ich Ideen/Träume, vorherrschende To-dos und meine eigene Person so miteinander in Bezug, dass ich mich selbst dabei nicht verliere? Nicht verliere in der Vielzahl an Möglichkeiten, nicht in den manchmal absurden, fast immer unpassenden Vorgaben/Vorschlägen/Erwartungen anderer? Nathalies Weg ist der der Kreativität. Es gibt Milliarden anderer… so viele Wege, wie es Menschen gibt, die darüber nachdenken.

Der Prozess des Sichtbarwerdens

Auch ich bin immer wieder in Gefahr, mir sagen zu lassen: „Das musst du so… machen!“ Je unsicherer ich mir im Hinblick auf meinen eigenen Weg bin, desto deutlicher höre ich diese „Vorgaben“. Warum auch nicht? Schließlich versprechen sie Hilfe, mindestens Unterstützung…. Doch so einfach darf ich es mir nicht machen – zumindest dann nicht, wenn am Ende „100% Ich“ rauskommen soll. Und genau das ist der Weg meiner eignen Sichtbarkeit: Vieles, was ich hier in diesem Blog thematisiere, hat genau damit zu tun. Und ich bin unsagbar glücklich, dass es Menschen wie Nathalie gibt, die dies in ihren Blogs schon viel länger tun – und uns alle daran teilhaben lassen.

Noch mal zu der Sache mit der Sichtbarkeit: Niemand sagt, dass es einfach ist, dass man keinen Mut dazu braucht, dass es schnell gehen könnte… Nein: Richtig sichtbar zu werden ist schwierig, braucht Mut und Zeit. Am Ende ist es genauso, wie Nathalie das anhand ihrer Träume beschreibt: „Träume brauchen Zeit und Raum. Sie erzählen sich nicht innerhalb einer bestimmten Frist. Im Gegenteil: Wenn wir unseren Träumen eine Deadline stellen, verziehen sie sich entmutigt oder sie versuchen sich hysterisch in eine machbare Form zu zwängen. Nur wenn wir ihnen wirklich Raum geben, ihnen erlauben sich breit zu machen und mit all ihren Schnörkeln zu entfalten, trauen sie sich aus ihren Schlupfwinkeln.“ (Der ganze Beitrag hier – Lesen lohnt sich!) Ich finde: Das ist dem Prozess des menschlichen Sichtbarwerdens sehr ähnlich….

Was meint ihr?

2 Gedanken zu „Sichtbar zu werden ist schwierig, braucht Mut, Zeit. Und Träume

  1. Das ist der springende Punkt. Sich in die Öffentlichkeit trauen. Das war eigentlich noch nie mein Problem, aber ich habe Blogger anfangs „belächelt“. Son Gedöns brauch ich doch nicht. Durch meine Schwester kam ich dann auch dazu. So konnte ich sehen, was sie so treibt, denn wir sahen uns nicht so oft. Alles Andere hat sich dann entwickelt. Mein jetziger Blog ist schon der Zweite, da sich bei mir die Mode und der Lifestyle über 50 als die zentralen Themen herauskristallisiert haben. Anfangs dachte ich, dass ich mich vielleicht lächerlich mache, aber das gibt sich ganz schnell. Ich bin gerne sichtbar. Wer das nicht mag, muss es sich ja nicht angucken 🙂
    LG Sabine

    1. Liebe Sabine, danke für deine Geduld 😉 Und vor allem für deinen Mut, dich über mögliches Unverständnis, eigene Zweifel etc. hinwegzusetzen – denn sonst hätten wir deinen Blog ja nicht!!!!

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