#liveloveblog. Elf gute Gründe, warum ich blogge. Oder: eine Erfolgsgeschichte

#liveloveblog. Elf gute Gründe, warum ich blogge. Oder: eine Erfolgsgeschichte

Meike Leopold ist Expertin für digitale Kommunikation – start:talking ist ihr Motto, ihr Geschäftsfeld. Jetzt hat sie sich vorgenommen, ein „Meinungsbild aus unserer Blogosphäre zu bekommen zum aktuellen Status des Bloggens – idealerweise von Hobbyblogger*innen wie von Unternehmensblogs.“

Das finde ich extrem spannend! Und weil wir uns geradewegs auf den fünften Geburtstag unserer Plattform Blogs50plus zubewegen (am 20. Februar ist es so weit), habe ich beschlossen, mitzumachen. Außerdem mag ich den Hashtag #liveloveblog, den sie für ihre Blogparade kreiert hat.

Von wo nach wo gucke ich jetzt?!

Ähm, wie gucke ich jetzt am besten auf das Thema? Mit welchem Hut auf dem Kopf, mit welcher Fragestellung?

Blog ist ja nun wirklich nicht gleich Blog – es gibt reine Business- und Corporateblogs, die ganz privaten oder „Hobbyblogs“. Und etwas, das irgendwo dazwischen liegt. Dazu zähle ich die meisten meiner Blogs. Denn ich habe mehr als eine Webseite, doch nur auf  texthandwerkerin.de und hier verwende ich den Begriff „Blog“. Und trenne dabei deutlich: Hier bin ich tendenziell eher „privat“ unterwegs, als Texthandwerkerin nicht. In der edition texthandwerk nenne ich die regelmäßig geposteten Beiträge „Journal“, bei „Mehr Eigensinn“ Aktuelles. Und dann gibt es noch die Buchhebamme. Die hat zur Zeit sporadisch aktuelle Kurz-Meldungen aus dem Verlags- und Buchbereich, das werde ich aber bald umbauen. Dann wird das meine Bild-Tankstelle für Pinterest.

Vermutlich bin ich ein bisschen verrückt …

Ja, ich höre euch schon: Ist die Frau verrückt geworden?! Fünf Webseiten, und alle noch mehr oder weniger inklusive regelmäßig gepflegter Blogs?!

Vermutlich bin ich wirklich ein bisschen verrückt. Und trotzdem glaube ich zu wissen, was ich da tue. Ich versuche es mal aufzuschlüsseln:

#liveloveblog. Elf gute Gründe, warum ich blogge

  1. Meine Zielgruppe sind Menschen, die ein Buch schreiben wollen. Da kann man nicht mal eben nach Berufen, in Firmen, mit Hilfe von Lieblingsmarken und anderen Parametern auf  die Suche nach Kund:innen gehen. Menschen, die Bücher schreiben wollen, gibt es überall.
  2. Als Solo-Selbstständige habe ich kein Werbebudget, sondern lebe vor allem von Empfehlungen, guten Netzwerken und meiner Sichtbarkeit – die hoffentlich ein bisschen „anders“ ist.
  3. Ohne Werbebudget ist mein wichtigstes Auffindkriterium alles, was google ausspuckt.
  4. Und die hundertprozentig für mich richtige SocialMediaPlattform habe ich noch immer nicht gefunden … Obwohl ich da durchaus aktiv bin. Warum das zwischen uns nicht so doll läuft, ist mir völlig klar: Ich habe schlicht keine Lust auf aggressive Eigenwerbung. Und so versammle ich da lieber Menschen um mich, die mir sympathisch sind, nicht selten Ähnliches tun wie ich, aber nicht unbedingt auf der Suche nach meinen Dienstleistungen sind. Aus dieser Sympathie entsteht viel Wertvolles: tatsächlich einige „echte“ Freundschaften, nicht selten eine Empfehlung. Und sehr oft lerne ich etwas, bekomme Einblicke in fremde Welten, verstehe Zusammenhänge plötzlich neu oder reiche auch mal Empfehlungen an und für andere weiter … Netzwerk eben. Darum möchte ich – jetzt erst recht! – diese Plattformen als Treffpunkte nicht missen.
  5. Allerdings habe ich da eine eiserne Regel: Die Inhalte, die bei Facebook, twitter (zunehmend weniger …), Xing und Linkedin landen, kommen zu mindestens 80 Prozent aus meinen Blogs. Denn das sind MEINE Inhalte. Und sollen es auch bleiben.
  6. Sprich: Meine Blogbeiträge sind Dreh- und Angelpunkt meiner Arbeit. Da packe ich Hashtags und Stichworte rein, manchmal SEO-konform, manchmal eher „aus dem Bauch raus“. Das tue ich regelmäßig. Und werde darüber auch recht zuverlässig bei google gefunden.

Unabhängigkeit, Kreativität: Blogs haben sehr viel Potenzial!

7.
Inzwischen bilde ich mein eigenes kleines Netzwerk: Da werden Beiträge von Webseite zu Webseite gereicht, umgeschrieben, verlinkt … Das finde ich praktisch, es gibt mir das Gefühl von Unabhängigkeit. Da mache ich mir meine Regeln selbst. Fühlt sich richtig an. Und ich muss nicht JEDEN Beitrag komplett neu schreiben. So habe ich beispielsweise momentan eine eigene Aktion laufen (#eigensinnigschreiben), bei der ich erstmals zwei meiner Blogs verknüpfe. Ist ein Experiment, und ich bin gespannt, wie das ausgeht. (Wer mehr wissen möchte: Hier und hier.) Für mich zeigt das auch ein bisschen etwas von dem kreativen Potenzial, das in Blogs steckt.

[bctt tweet=“Sind Blogs ein Medium von gestern? Never ever, liebe @leopom! Dazu haben sie viel zu viel kreatives Potenzial. Und das erneuert sich ständig – wenn man das möchte. Ich möchte. #liveloveblog“ username=“texthandwerk“]

Maria Almana: Fotocollage. Text: Ich unterstütze Sie: mit Bücher, als Coach oder Buchhebamme. Mehr Eigensinn!#liveloveblog, Bloggen, Bloggen50plus, Älterwerden und Bloggen, Blogstrategien, meine Blogstrategie, Buchhebamme, #eigensinnigschreiben, Schreiben als Beruf,

 

8.
Eine weitere Strategie, um sich ein Netzwerk interessierter Menschen aufzubauen, ist genau das, was Meike Leopold hier tut: Blogparaden, Blogaktionen starten. Tue ich auch regelmäßig. Und der Name sagt es ja schon: ohne Blog unmöglich. Doch gerade durch solche Aktionen entwickeln sich oft stabile Beziehungen, geht es doch idealerweise um genau die Themen, die uns gemeinsam umtreiben, über die wir uns austauschen wollen. Das ist mit Blogaktionen gezielter und zeitlich begrenzt möglich. Im Gegensatz zu einer Facebook-Gruppe, die eine ähnliche Funktion haben kann. Bei der ich aber mehr oder weniger ständig präsent sein muss – nein, danke, das schaffe ich schlicht nicht!

9.
Ich bin Schreibcoach und Buchhebamme, Lektorin und Texterin. All das hat sehr viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Das ist ein wichtiges Ziel meiner Blogbeiträge: Interessent:innen sollen sehen, mit wem sie es zu tun bekommen, wenn sie mich beauftragen. Menschen mit ähnlichen Angeboten gibt es ziemlich viele … Darum bin ich froh, dass ich mit dem Eigensinn DAS Unterscheidungsmerkmal gefunden habe, das mich ausmacht. Außerdem wird damit viel „Spreu vom Weizen gesiebt“. Das ist mir wichtig. Denn wenn zwei Menschen gemeinsam an etwas so Aufwändigem wie einem Buch arbeiten, muss die Chemie stimmen. Sonst wird das nichts. Manche Blogbeiträge schreibe ich wirklich mit der gezielten Intention, Spreu und Weizen zu trennen.

10.
Am weitesten von all meinen anderen Webseiten ist das Unruhewerk entfernt. Hier bin ich oft so persönlich, dass ich das nicht woanders veröffentlichen mag. Hier kenne ich viele Leser:innen, hier ist es vertraut. Und hier habe ich noch ein weiteres Ziel: Ich möchte das Bloggen von Menschen 50plus sichtbarer machen. Da gibt es durchaus Schnittstellen zu meiner Arbeit und meinen anderen Webseiten: Menschen 50plus wollen durchaus auch Bücher schreiben – vielleicht sogar ein bisschen häufiger als andere. Wenn es ums Schreiben geht, kann ich stellenweise inhaltlich ans Bloggen anknüpfen. Tue ich nicht allzu oft, macht auch nicht immer Sinn. Buchrezensionen sind ein weiteres „Bindeglied“. Das funktioniert gut. Ist aber natürlich irrsinnig viel Arbeit … Die ich mir nie machen würde, wenn ich Bücher nicht so lieben würde, wie ich es tue.

11. Die Erfolgsgeschichte

Ja, die #blogs50plus! Die sind mir wichtig. Da ist eine Community entstanden – als Uschi Ronnenberg auf meine reich kommentierte Blogroll hier im Unruhewerk stieß. Das ist jetzt fünf Jahre her, die Blogroll ist inzwischen überflüssig geworden, aber sie hat den Anstoß gegeben. Und Uschi ist die treibende Kraft bei allem, was technisch, grafisch und organisatorisch zu tun ist. Also eigentlich bei allem. (Denn das war und bleibt meine Crux: Ich arbeite vor allem mit Inhalten.) Festzuhalten bleibt: Ohne Blog wäre es dazu nie gekommen. Momentan sind es 336 Blogs, die sich dort versammeln. Keine 60-Jährige Bloggerin, kein 70-Jähriger Blogger (ja, die gibt es da!) muss sich länger fragen: „Ja, bin ich denn der einzige Mensch in diesem Alter, der das Bloggen für sich entdeckt hat?!“ Es gibt Kooperationen, es gab Vor-Ort-Treffen und Verabredungen. Ich finde: Das ist eine echte Erfolgsgeschichte!

[bctt tweet=“Gäbe es keine Blogs, müssten sie erfunden werden. Und zwar nur für mich. Denn ohne Blogs gäbe es für mich im Internet kein – unabhängiges! – Überleben. #liveloveblog“ username=“texthandwerk“]


In eigener Sache

Trilogie des Eigensinns, Selfpublishing, Buchhebamme, eigenes Buch, Kompass Eigensinn, eigensinnige autoren, eigensinnig schreiben, eigenes buch schreiben, buchhebamme, wer schreibt darf eigensinnig sein, Trilogie des Eigensinns, Selfpublishing, kreatives Schreiben, Eigensinn, eigensinnig schreiben, eigensinnig, Buch schreiben, eigenes Buch schreiben, Autor werden, Autorin werden, Schreibratgeber, kreativ schreiben, Kreativität, SelfpublishingDie Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

Ich freue mich, wenn ihr diesen Beitrag in die Welt tragt ... danke!

3 Gedanken zu „#liveloveblog. Elf gute Gründe, warum ich blogge. Oder: eine Erfolgsgeschichte

  1. Eine sehr schöne umfassende Darstellung deiner Publikationen mit Fokus auf Bloggen! Hab ich gerne gelesen und freue mich an deiner Freude!

    Eine Nachfrage hätte ich:
    „Bild-Tankstelle für Pinterest“
    Was ist das? Was wird das? Bringt dir Pinterest was? Ich hab da auch einen Account, den ich aber selten „bediene“, aber auch nicht lösche. Erzähl doch mal!

    1. Liebe Claudia,
      danke!!!

      Ja, Pinterest ist für mich eine Art Hassliebe. Mit der ich schon viel Zeit verbracht habe… Es ist ja extrem bildfokussiert – und optimal sind schmale, hohe Formate. Die ich sonst eher nicht verwende. Das zwingt zu ein bisschen Disziplin. Und Fokussierung: Bild? Kernaussage? Hashtag? Ist manchmal nicht schlecht, sind aber eben Dinge, die sehr bewusst erst mal hergestellt werden müssen, bevor ich mich selbst dort wie an einer Tankstelle bedienen kann…

      Was ich mag: Alles ist noch lang auffindbar, google-Ergebnisse verbessern sich, einmal eingestellt, muss man sich um die Pins nicht mehr kümmern. Die stehen da rum und wirken. Hoffentlich.

      Liebe Grüße
      Maria

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