Von Hunden, Büchern, Brocken und Goldklumpen

Von Hunden, Büchern, Brocken und Goldklumpen

Anja Beisiegel wurde laut Selbstauskunft „vor gut 50 Jahren in Wiesbaden geboren. Neben kleineren Veröffentlichungen in Anthologien und Fachzeitschriften beschäftige ich mich derzeit damit, über das Lesen zu schreiben. In meinem Blog verbinde ich meine Freude an Büchern mit meiner Begeisterung für Hunde.“ Das Ergebnis: https://hundimbuch.blog.

Hund im Buch, Älterwerden, Haustiere, Haustier und Älterwerden, Blogs50plus,

Und Anja ist – wie inzwischen fast 300 andere – auch Mitglied auf der kostenlosen Plattform von www.blogs50plus.de, darum stelle ich sie hier kurz vor. Und wer ebenfalls Mitglied dieser kleinen, feinen Bloggergemeinschaft werden möchte: Nur zu! Ist – wie gesagt – kostenlos.

 

Liebe Anja, seit wann bloggst du?
Seit Oktober 2016.

Sinnvoll: Redaktions-Mitarbeiterin auf vier Pfoten

Gab es eine Idee, einen Traum, einen bestimmten Ansporn beim Start deines Blogs?
Ich hatte 2016 seit 40 Jahren zum ersten Mal eine „hundefreie“ Phase. Das war ziemlich schlimm. Die Lücke wollte ich mit Sinn füllen. Durch Zufall stieß ich auf einen Bericht über Buchblogger. Da dachte ich: Die hundelose Zeit überbrücke ich, indem ich Bücher über Hunde vorstelle. Die Zeit ohne Hund wurde  allerdings kürzer als geplant. Bereits im November kam Pepita an Bord und ist seitdem die gute Seele unserer Mini-Redaktion.

Hat sich die ursprüngliche Idee „woandershin“ entwickelt als vorher gedacht?
Ja. Es gibt viel mehr passende Bücher als ich gedacht hatte. Ich begreife mich inzwischen mehr als „Influencerin“. Ich möchte Menschen für gute Literatur begeistern und ihnen unsere felligen, fedrigen und schuppigen Mitgeschöpfe näherbringen.

Spielt das Älterwerden beim Bloggen/bei der Auswahl der Themen für dich eine Rolle? Wenn ja: welche?
Nun ja, man merkt meiner Buchauswahl schon an, dass ich eine 40-jährige Lesebiografie hinter mir habe und modischen Trends kritisch (aber nicht generell verschlossen) gegenüberstehe. Meine Leser sind meistens ebenfalls ü50, leider ist die Altersgruppe unter 40 ja nicht mehr so literaturaffin, wie ich mir das wünschen würde.

Gibt es einen Zeitplan, einen inhaltlich „roten Faden“ für Blogbeiträge? So etwas wie einen Redaktionsplan? 
Einen Zeitplan habe ich nicht (davon hatte ich in meinem Berufsleben genügend). Ich versuche, meine Buchvorstellungen gut zu durchmischen, so dass sowohl meine literaturinteressierten Leser als auch die hundebegeisterten auf ihre Kosten kommen. Manchmal mache ich Themenwochen, etwa meine Krimiwoche im Herbst und die Kalenderwoche vor Weihnachten.

Fast immer mit „persönlichem Fazit“

Was ist mit dem Zeitfaktor? Wie viel Zeit pro Woche wendest du für deinen Blog auf?
Die pure Lesezeit rechne ich nicht (und die täglichen Konferenzen mit Pepita auch nicht). Ich mache etwa einen Beitrag pro Woche und bin alle paar Tage auf Facebook unterwegs. Ich schätze, insgesamt benötigt mein Blog rund fünf  Stunden pro Woche. Zuviel nehme ich mir ständig vor. Wie ich damit umgehe? Vertagen bei wachsenden Buchstapeln …

Ist dein Blog rein privat oder gibt es berufliche Themen, Ziele, Wünsche, die sich in deinen Blogbeiträgen spiegeln? 
Dem „professionellen“ Teil meiner Buchbesprechungen hänge ich meist ein persönliches Fazit an, meine „private“ Meinung sozusagen. Ich plaudere aber nichts Allzuprivates aus. Beim Schreiben denke ich immer daran, wer alles mitlesen könnte und schreibe so, dass nichts Indiskretes oder Peinliches in meinem Blog steht. Damit fahre ich gut. Ich achte auf größtmögliche Seriosität, versuche meine Blog-Artikel aber frischer, frecher und authentischer zu verfassen, als ich es für einen Zeitungsartikel im Feuilleton machen würde.

An welchen Punkten sagst/denkst du: „Ich bin erfolgreich mit meinem Blog“?
Ich freue mich über positive Rückmeldungen, Sternchen und Likes. Eine große Reichweite ist für mich natürlich auch ein Erfolg. Aber wenn die Resonanz einmal ausbleibt, lasse ich mir darüber auch keine grauen Haare wachsen.

Wie sieht es aus mit der Technik: Hattest – oder hast du – manchmal technische Schwierigkeiten? 
Ich wurstele mich so durch. WordPress ist manchmal ziemlich umständlich, aber ich komme gut hin. Eigentlich würde ich gerne mehr mit Grafik/Photos machen, das ist mir jedoch etwas fremd. Jetzt habe ich einen Instagramm-Account eingerichtet, mal sehen, was der bringt.

Plan 1: Zusammenarbeit mit hundefreundlichen Buchhandlungen

Ich denke ja: Bloggen geht nicht ohne gute Netzwerke. Wie siehst du das, was tust du dafür? Und was macht für dich ein „gutes Netzwerk“ aus?
Ein gutes Netzwerk ist immer auch ein kritisches Netzwerk. Mein Netzwerk besteht vor allem aus Facebook-Gruppen, Lesern, Autoren und Verlagen. Was mir fehlt sind echte -analoge – Kontakte von Mensch zu Mensch. Bloggen ist einsam. Daher plane ich auch die Zusammenarbeit mit hundefreundlichen Buchhandlungen (Hund im Buchladen). Ein echter Stammtisch wäre wunderbar.

Plan 2: Interviews mit Tieren der Weltliteratur

Hast du weitere Pläne?
Ja. Pepita soll eine eigene Kolumne bekommen, in der sie ihre Gedanken aufschreibt und ihr sonderbares Frauchen beim Lesen und Bloggen kritisch beobachtet. Außerdem wird sie „Interviews“ mit Tieren der Weltliteratur führen. Mal sehen, was draus wird.

Chance des Älterwerdens: unabhängiger und freier sein

Mal ganz unabhängig vom Bloggen: Was ist dein Lieblingsgedanke zum Thema Älterwerden?
Älterwerden ist für mich die Chance, um unabhängiger und freier zu werden. Ich traue mir neue Dinge zu und erlaube mir, sie einfach auszuprobieren. Ich denke immer, das Leben ist wie ein wackliger Schubkarren. Am Anfang bringt einen jeder schwere Brocken, der seitlich rein geworfen wird, ins Wanken. Je voller der Karren beladen ist (mit Brocken und Goldklumpen), umso schwerer bringt man ihn aus der Balance. Das Ganze schiebt sich vielleicht etwas schwerer, aber dafür hat man auch mehr Wucht. Das ist zwar kein sehr poetisches Bild, aber für mich passt es.

 

Liebe Anja, herzlichen Dank! 


 

Ich freue mich, wenn ihr diesen Beitrag in die Welt tragt ... danke!

2 Gedanken zu „Von Hunden, Büchern, Brocken und Goldklumpen

  1. Liebe Maria,
    Pepita und ich sagen herzlichen Dank für diesen schönen Artikel. Wir haben ihn gerne auf FB geteilt und wünschen deinem tollen Blog noch viele, viele Leserinnen und Leser. Ü50 und U50.
    Herzlich Anja und Pepita, die charmante Redaktionsassistentin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner