
Was nutzt gegen KI? Älter-Sein? Menschliche Intelligenz?
Leider bleibt es für mich dabei: Als weiterhin Selbstständige sollte, nein: muss ich gesehen werden. Doch in Anbetracht all der rechteverletzenden KI-Szenarien, vor allem im Urheberbereich, die ich hier gar nicht weiter ausführen will, denke ich, dass es vor allem mir gut ansteht, weiterhin allein mit meinem eigenen Verstand, meinen Erfahrungen und meiner Sprache zu schreiben.
Nutzt Älter-Sein gegen KI?
In all meinen Blogs werde ich genau das tun – vor allem hier. Denn wozu sonst sollte das Älterwerden gut sein, 3wenn nicht, um auf meine Erfahrungen zurückgreifen zu können.? Und auch: Wo sonst sollte der Eigensinn eines sträbndig schreibenden Menschen stattfinden können, wenn nicht in der gezielten Ablehnung von künstlicher Intelligenz? Ich glaube ernsthaft, dass das Ältersein uns in diesem Fall wirklich nutzt!
Immerhin: Mein Standpunkt der KI gegenüber ist glasklar. So klar, dass ich mich auch dem Kreis derer angeschlossen habe, die das Siegel der menschlichen Intelligenz tragen. Es ist eine Art Selbstverpflichtung, freiwillig und sehr bewusst.
Ich will und werde mich positionieren
Ja, trotzdem habe selbst ich inzwischen verstanden: Wir kommen um diesen Mist nicht mehr drumrum. Doch: Wir alle sollten uns diesem Wahnsinn namens KI gegenüber positionieren. Und zwar so klar wie möglich.
Am schlimmsten ist für mich, dass Individualität kaum noch zählt. Dass all unsere Gedanken, Erkenntnisse, Reflexionen, Forschungen, unsere Kreativität und Erfahrungen zu einem undefinierbaren Brei werden, in dem wir nicht mehr wissen, wer wer ist. Und uns kaum noch wiederfinden.
Um es noch klarer zu sagen: Es geht mir um den Prozess des Produzierens. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, habe ich nichts dagegen, dass das, was ich ohnehin hier kostenos produziere, auch öffentlich sichtbar wird. Aber dann bitte so, dass ich
- als Produzentin – namentlich – sichtbar bin. Vielleicht sogar meine Website (frommer Wunsch, ich weiß …)
- nicht Geld zahlen muss, sondern vielleicht sogar was mit dieser Arbeit verdiene
- jederzeit entscheiden kann: Das darf in den Trainingstopf. Das nicht. (Bücher dürften es bei mir zum Beispiel nicht …)
Ich will und werde mich nicht daran beteiligen, dass dieser „undefinierbare Brei“ wächst und wächst. Und werde mir so wenig wie möglich fremde Inhalte aneignen. Wenn ich mit KI was „verwurste“, dann nur das, was ich selbst erstellt habe. Und sollte doch mal was Fremdes dazwischen geraten, werde ich wenigstens die Verwurstungsmaschine klar benennen. Lieber würde ich die Urheber:innen nennen. Geht aber kaum noch. Und das allein ist schon schlimm genug …
Mein MI-Siegel bedeutet also
- Eigensinn ist und bleibt mein Kompass.
- Weder ich noch meine Texte sollten als Wurst enden.
- Ich respektiere die Urheberrechte aller Produzent:innen.
- Ich bin mir der Gefahr bewusst, dass wir mit KI unsere Individualität aufs Spiel setzen. Daran möchte ich mich nicht beteiligen – und sehe das MI-Siegel als Schutzschild dagegen.
- Ich möchte für alles, was ich beruflich wie privat online tue, Verantwortung übernehmen können. Menschliche Intelligenz wie Kreativität sollten darum genau das bleiben: menschlich. Bei uns. Von uns. Für uns. Oder für eine Sache, die für uns Sinn macht. Für mich ist sie eine Kommunikationsgrundlage. Und die brauche ich. Unbedingt. Nicht nur in meinem Job, sondern auch als Mensch.
- Aus all diesen Gründen habe ich den MI-Kodex unterschrieben. Und werde mich daran halten.
Der KI-Tsunami
Wem es ähnlich geht wie mir und das Gefühl hat, sich gegen die KI-Flutwellen kaum noch wehren zu können, dem empfehle ich tatsächlich dieses Siegel der menschlichen Intelligenz. Es wird uns nicht retten – fürchte ich. Ist aber immerhin ein klares Statement.
In diesem Sinne: Kopf hoch! Menschlich bleiben, Haltung zeigen. Und den Flutwellen von außen Einhalt gebieten. Soweit das eben überhaupt noch geht … Das wünsche ich euch und mir.
Kommentare diesmal übrigens mehr denn je willkommen!