Netzwerk Blogs50plus: Eigenleben und Eigensinn in/aus München

Netzwerk Blogs50plus: Eigenleben und Eigensinn in/aus München

Irgendwie werde ich nie müde, immer wieder auf mein Erstaunen hinzuweisen, was sich bei den Blogs50plus alles an tollen Menschen, Blogs und Angeboten versammelt hat. Manches erschließt sich auf den ersten Blick, bei vielen lohnt es sich, mal etwas genauer hinzusehen. Das ist bei dem Blog, den ich heute kurz beleuchten will, definitiv der Fall. In der Kurz-Vorstellung auf unserer Plattform schreibt Ulrike Ziegler: „Ich habe es immer geliebt zu schreiben. Und Menschen zu befragen. Ich will also einen Blog schreiben, für und über Menschen im dritten Lebensabschnitt, ihre Sorgen und Träume, ihre Ängste und ihren Mut. Ich will Geschichten erzählen aus meinem und anderen gelebten Leben, zeigen, was geht, welche Möglichkeiten und Chancen es gibt, wenn – im besten Fall – die Kür des Lebens beginnt.“ Damit passt sie hervorragend in meine kleine Serie mit Impressionen aus der Welt der Blogs50plus. 

Eigenleben und Eigensinn

So weit, so klar. Und wie heißt der Blog jetzt? Tja, da wird es spannend: Eigenleben. Jetzt steht da. Ich hatte Ulrike Ziegler aber über ein ganz anderes Stichwort gefunden – nämlich über unsere offensichtlich gemeinsame Liebe zum Eigensinn. Und zum Schreiben. Klar: Eigenleben und Eigensinn sind nicht weit voneinander entfernt … Wer jetzt aber denkt: „Okay, dann nehme ich eben das eine für das andere“, würde einen ziemlich großen Fehler machen. Würde übersehen, dass hinter „Eigenleben“ sehr viel mehr steckt als „nur“ ein Blogname. Eigenleben ist ein Projekt, ein Netzwerk, ein Online-Magazin, eine lebendige Gemeinschaft mit vielen verschiedenen Angeboten und sicher bald auch ein Café in München als Treffpunkt. Nicht gerade wenig, oder? Genau das meine ich mit „mal genauer hingucken“ … Also der Reihe nach:

Eigenleben jetzt – das Online-Magazin

Das wird – wie alle anderen Angebote von „Eigenleben jetzt“ – von der Marli Bossert Stiftung getragen. Die setzt sich dafür ein, dass Menschen im Alter ein wertvoller Teil der Gesellschaft bleiben, dass ihr Wissen nicht verloren geht und sie den Respekt und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Und das sieht laut Eigenbeschreibung in der Praxis so aus: Wir wollen

  • kreativ Tätigen eine eigene Online-Präsenz“ bieten, bei der „eine Redaktion aus seniorigen Medienprofis hilft, die eigenen Themen zu veröffentlichen (Texte, Bilder, Video, Audio)“
  • Menschen anhand ihrer Interessen in einer geschützten Plattform zusammenbringen und auch technisch weniger Versierten die digitale Teilhabe ermöglichen.
  • Mit Veranstaltungen, Workshops, Netzwerktreffen ‚im echten Leben‘ einen Dialog der Generationen starten, in dem auch gemeinsame Projekte umgesetzt werden können.

Teilnahmemöglichkeiten sind schier unendlich

Doch das ist noch lang nicht alles. Es gibt außerdem noch den eigenleben.Club, das eigenleben.Festival, einen eigenleben.Salon  und eine eigenleben.Werkstatt. Vieles davon wird online angeboten – ganz sicher auch noch „nach Corona“. Bei manchen Dingen, vor allem dem Festival und der Werkstatt, profitieren am meisten all jene Menschen, die in oder um München leben, dort zu Besuch sind oder ganz gezielt etwa zum Festival anreisen. Darüberhinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um dabeizusein, zu unterstützen, zu helfen, zu partizipieren oder zu spenden. Ja: Die Teilnahmemöglichkeiten sind schier unendlich. Darum kann ich hier nur empfehlen, sich mal gründlich auf der Seite umzuschauen.

Eigenleben-Club – was ist das nun wieder?

Der zeigt ganz deutlich, wie aktiv, flexibel und kreativ die Eigenleben-Macher:innen sind. Denn VOR Corona war eigentlich geplant, in München – dem realen Hauptsitz aller Eigenleben-Aktivitäten – ein Café zu eröffnen. Die Pläne waren schon sehr weit gediehen. Und dann kam Corona. Eigenleben-Redakteurin Charlotte Lachmann beschreibt das so: „Wegen Corona haben wir kein Café eröffnet, aber einen virtuellen geschützten eigenleben.Club. So geschützt, dass keiner mal eben reinschauen kann. Um mehr Leuten zu zeigen, was dort stattfindet, wer dort mitmacht und wie viel Freude es macht, sich mit anderen Generationen auszutauschen, haben wir im Corona-August 2020 an zwei Tagen das eigenlebenFestival gefeiert: 70 »Eigenlebende« präsentierten ihre Herzensthemen und damit die Welt des eigenleben.Clubs.“ Wie das aussah, lässt sich – staunend – hier nachverfolgen. Ich jedenfalls habe gestaunt ob der unglaublichen Vielfalt, Buntheit, Aktivität und offensichtlichen Freude aller Akteur:innen. Genau so habe ich mir das Älterwerden auch erträumt …

Und was ist mit dem Eigensinn?

„Eigensinn – das Geschenk der letzten Jahre“. Das ist der Titel von Ulrike Zieglers Blog. Eigentlich nur eine weitere Station, ein ergänzendes Medium im bunten Strauß an Eigenleben-Angeboten. Sie bloggt darin über ihre Liebe zum Schreiben, über das Reisen, Essen, Menschen, Gesundheit und vieles mehr … Sie schreibt dazu: „Lange habe ich über den Namen meines Blogs nachgedacht und einiges ausprobiert. Nun habe ich mich für EIGENSINN entschieden. Das Wort hat laut Duden eine eher negative Bedeutung: Trotz, Starrköpfigkeit, Sturheit, Unbelehrbarkeit … Für mich aber ist EIGENSINN positiv besetzt: wer eigensinnig ist, hat Persönlichkeit. Er setzt durch, was für ihn selbst wichtig ist, auch wenn andere anderer Meinung sein mögen. Viele von uns haben ein Leben voller Anpassung, Rücksichtnahme und Fremdbestimmtheit hinter sich. Jetzt ist es an der Zeit, herauszufinden, wie wir unsere dritte Lebenshälfte frei von äußeren Zwängen gestalten wollen. So, wie es unserer Persönlichkeit und unseren eigenen Bedürfnissen entspricht.“

Mein Fazit

Ich hatte ja schon immer das Gefühl, dass die Präsenz, die Dichte, die Verschiedenheit, Buntheit, Individualität der Blogger:innen auf Blogs50plus  unglaublich sind. Ist so. Sogar unschlagbar groß, dicht und vielseitig. Aber was die Eigenleben-Menschen da anbieten, ist noch etwas Besonderes. Sicher: Das liegt nicht zuletzt an der Konstruktion, der Stiftung, dem Verein, dem Ort und der Kreativitäts-Bündelung der Gründerinnen. Natürlich ist es leichter, mit einem regionalen Fokus Menschen zusammenzubringen als wie sich bei uns  (virtuell) quer durch Deutschland, Österreich und  die Schweiz zu begeben. Natürlich gibt es mehr Möglichkeiten, sich in Szene zu setzen, aktiv zu werden und wahrgenommen zu werden, wenn alle PR-Maßnahmen zentral gebündelt und Profis überlassen werden können. Natürlich kann die Vielfalt der Angebote steigen, wenn man ein wenig Geld im Rücken hat … Doch für alle Pläne und Projekte reicht das selbst bei Eigenleben noch lange nicht, darum gibt es über Steady auch diverse Club- und Mitgliedschaftsangebote für Menschen, die Eigenleben finanziell unterstützen möchten. Wer daran Interesse hat: hier lang. 

 

In eigener Sache

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Wie gesagt: Der Eigensinn und die Liebe zum Schreiben waren meine wichtigsten Anknüpfungspunkte … Meine Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

Ich freue mich, wenn ihr diesen Beitrag in die Welt tragt ... danke!

4 Gedanken zu „Netzwerk Blogs50plus: Eigenleben und Eigensinn in/aus München

  1. Liebe Maria,

    vielen Dank für deinen wertschätzenden Beitrag! Du hast wirklich sehr gut recherchiert und in unseren bunten eigenleben-Blumenstrauß hineingeschnuppert. Als Gründerin freut es mich, wenn dann doch (zwar mit Zeit und Engagement) das Konzept und der gemeinsame Nenner erkennbar sind. Man wird ja so leicht betriebsblind.

    Auch danke ich dir für den Hinweis auf die Möglichkeit unsere Projekte zu unterstützen – die „Marli Bossert Stiftung“ ist nämlich ein e.V., der Name würdigt vor allem den mentalen Nachlass meiner verstorbenen Großmutter. Tatsächlich ist alles im ehrenamtlichen Dauereinsatz entstanden.

    Aus dem heraus sende ich eigensinnliche Grüße und widme mich weiter dem Aufbau des »Café eigenleben mit Kultur, Kursen und Küche wie früher« – dem Treffpunkt der Generationen, ab dem Sommer in München. Vielleicht sehen wir uns dann dort?

    1. Liebe Anne,

      ja … selbst bis in eure Familienverhältnisse hatte ich reinrecherchiert … Habs dann aber weggelassen, denn es schien mir irgendwie zu kompliziert. Und für das Verständnis des großartigen Gesamtansatzes auch gar nicht nötig. Und wenn ich mal in München bin, komme ich ganz sicher vorbei! Die erwähnte Plattform der Blogs 50plus hat ja „damals“, als es noch ging, immer mal Vor-Ort-Treffen organisiert. 2018 zum Beispiel in München (https://unruhewerk.de/bloggertreffen-muenchen/) Da war ich auch zum letzten Mal dort.

      Alles Liebe
      Maria

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