Barrierefreie Kommunikation einer „Ökotante“: Clia Vogel
Clia Vogel bloggt über Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit in der Kommunikation wie im Leben. Die leidenschaftliche Porträtschreiberin ist seit Jahrzehnten eine eingefleischte „Ökotante“ (ihre eigenen Worte …) sowie Anhängerin des integralen Welt- und Menschenbildes. Clias Webseite – inklusive Blog – findet ihr hier
Und wie inzwischen rund 300 andere, ist auch Clia Vogel Mitglied der kostenlosen Plattform von www.blogs50plus.de, darum stelle ich sie hier kurz vor. Wer selbst Lust und altersmäßig Grund hat, Mitglied in dieser kleinen, feinen Bloggergemeinschaft zu werden: Nur zu! Ist, wie gesagt, kostenlos.
Barrierefreiheit, Engagement, Nachhaltigkeit, Yoga und Kultur
Liebe Clia, seit wann bloggst du?
Seit rund zehn Jahren auf verschiedenen Kanälen, für mich selbst und für Kunden. Mein Öko- und Nachhaltigkeitsblog Clia Vogel // CSR-Kommunikation existiert seit Frühjahr 2015. CSR steht für Corporate Social Responsibility, also gesellschaftliches Engagement von Unternehmen.
Gab es eine Idee, einen Traum, einen bestimmten Ansporn beim Start deines Blogs?
Am Anfang war das Blog ein Business-Blog über barrierefreie Kommunikation. Ich beschäftige mich seit rund 10 Jahren mit leichter und einfacher Sprache und wurde von Kolleginnen immer wieder gefragt, ob ich nicht darüber bloggen und sie an meinem Wissen teilhaben lassen könnte. Irgendwann habe ich nachgegegeben und das Blog aufgesetzt. Aber das Thema wurde mir schnell zu einseitig und ich erweiterte das Blog mit Texten über CSR-Kommunikation.
Und wie hat sich die ursprüngliche Idee entwickelt?
Mittlerweile schreibe ich über alle Barrierefreiheits-, Engagement- und Nachhaltigkeitsthemen, die mir beruflich und privat begegnen. Ich bin schon seit der Katastrophe von Tschernobyl eine eingefleischte Ökotante, da passt das gut.
Die Begriffe Barrierefreiheit, Ökologie und Nachhaltigkeit fasse ich im Blog bewusst sehr weit. Und da zur CSR neben den drei Hauptthemen Ökologie, Soziales und nachhaltig Wirtschaften auch Dinge wie Kulturförderung und Gesundheitvorsorge gehören, bringe ich im Blog neben Informationen über Sozial- und Umweltprojekte auch noch sehr schön Texte über Yoga, Meditation und Kultur unter.
Jahrzehnte an Erfahrung: Achtsamkeit, Nachhaltigkeit
Spielt das Älterwerden bei der Auswahl und Bearbeitung der Themen für dich eine Rolle?
Ich denke nicht, dass das Alter bei meiner Themenauswahl eine Rolle spielt. Allerdings schreibe ich über „meine“ Themen natürlich mit dem Wissen und der Erfahrung einer Frau, die sich schon seit Jahrzehnten mit Dingen, wie Achtsamkeit und Nachhaltigkeit beschäftigt. Vermutlich unterscheidet das meine Texte dann ganz zwangsläufig von den Ansichten diverser Hipster, die diese Themen gerade erst für sich entdecken.
Was ist mit dem Zeitfaktor? Wie viel Zeit wendest du für deinen Blog und weitere Soziale Medien auf?
Ich achte darauf, mindestens einen Text pro Monat zu veröffentlichen. Wenn ich ausreichend Zeit zur Verfügung habe, schreibe ich für mein Blog gerne lange, gründlich recherchierte Texte. Wenn ich wenig Zeit habe, schreibe ich kürzer.
Normalerweise wende ich mindestens einen halben Tag pro Monat für mein Blog auf. Manchmal sind es auch zwei bis drei Tage. In diesem Sommer habe ich allerdings wetterbedingt zwei Monate Blogpause gemacht. Ich mochte bei der Hitze einfach nicht am Schreibtisch sitzen.
Darüber hinaus bin ich fast täglich auf Instagram und Twitter aktiv. Facebook schleppe ich so mit, weil es die einzige Plattform ist, auf der ich auch Bekannten online „treffen“ kann, die eigentlich keine Social Media Fans sind.
Spürst du manchmal den „Spagat“ zwischen beruflich, privat und öffentlich – und wie gehst du damit um?
Mein Blog spiegelt, was mich umtreibt. Beruflich und privat. Dabei schreibe ich ganz bewusst nur Dinge, die ich auch einer Bekannten oder Kollegin bei einer Begegnung auf dem Wochenmarkt erzählen würde.
Ich unterscheide dabei weniger zwischen beruflich, privat und öffentlich, sondern eher zwischen öffentlich und vertraulich. Vertrauliches stelle ich natürlich nicht ins Netz. Besonders dann nicht, wenn es mir unter den Nägeln brennt. 😉
An welchen Punkten sagst/denkst du: „Ich bin erfolgreich mit meinem Blog“?
Ich finde es schön, wenn ich sehe, dass mein Blog gelesen wird. Aber ehrlich gesagt, setze ich das Blog in erster Linie als Referenzobjekt und Landing Page bei der Akquise ein. Der Erfolg liegt also vor allem in der Anzahl und Qualität der Aufträge, die ich damit indirekt verursache.
Wie sieht es aus mit der Technik: Hattest – oder hast du – manchmal technische Schwierigkeiten? Wie löst du die dann?
Da mache ich es mir einfach. Ich arbeite mit einem Baukasten, da kann nicht viel schief gehen. Um Vieles muss ich mich gar nicht kümmern, weil das der Host macht.
Wenn es doch mal klemmt, greife ich auf meine Grundkenntnisse in html und Medientechnik zurück. Das hat bisher immer gereicht. Allerdings bin ich studierte Medienmanagerin und musste mich während des Studiums intensiv mit IT beschäftigen.
Es ist mir sehr wichtig, dass ich alles selber machen kann. Das gilt aus juristischen Gründen auch für Fotos. Eher stelle ich mal einen suboptimalen Schnappschuss ins Netz, als Ärger zu riskieren.
Bloggen mit Netzwerk: deutlich mehr Spaß
Ich behaupte mal: Bloggen geht nicht ohne gute Netzwerke. Wie siehst du das? Und was macht für dich ein „gutes Netzwerk“ aus?
Ich denke schon, dass man ohne Netzwerk bloggen kann. Allerdings macht es mit Netzwerk deutlich mehr Spaß. 🙂 Ein gutes Netzwerk sollte vor allem möglichst neid- und intrigenfrei sein und ohne gegenseitiges Benutzen auskommen. Wichtig ist ein klar formuliertes, gemeinsames Interesse oder Ziel. Ohne eine Gemeinsamkeit klappt es nicht. Ist zumindest meine Erfahrung.
Hast du noch Pläne für die Zukunft deines Blogs? Neue Projekte im Auge? Und verrätst du uns die?
Ich plane einen kompletten Relaunch, inklusive einem neuen Namen. Ich finde den Kompromiss, der sich durch die inhaltliche Erweiterung im Laufe der letzten zwei Jahre ergeben hat, nicht zufriedenstellend. Ich bin 2015 als „Worte für Alle“ losgelaufen und nenne mich jetzt Clia Vogel // CSR-Kommunikation. Die URL ist noch die Alte. Das sieht einfach doof aus. Insbesondere, weil meiner Meinung nach weder die alte noch die neue Bezeichnung genau wiedergibt, um was es geht. Allerdings möchte ich mir den neuen Namen erst schützen lassen, ehe ich damit online gehe.
Muster und Strukturen durchschauen …
Mal ganz unabhängig vom Bloggen: Was ist dein Lieblingsgedanke zum Thema Älterwerden?
Die wichtigste Erkenntnis: Alt oder jung ist man hauptsächlich für die Anderen. Wenn das Gegenüber 80 ist, gilt man mit 50 noch als junger Hüpfer. Ist das Umfeld 20, ist man mit 50 schon eine Oma.
Was ich toll finde: Mit zunehmendem Alter erkennt und durchschaut man Muster und Strukturen schneller, weil man fast alles schon mal gesehen hat. Das spart eine Menge Zeit und Nerven.
Ich danke dir, liebe Clia!