Die Lebenszeichen der Monika Krampl

Die Lebenszeichen der Monika Krampl

Monika Krampl ist Österreicherin, sie bloggt – und Sprache ist ihr wichtig: „Seit meinem 30. Lebensjahr schreibe ich. Erst als Selbsttherapie in Tagebuchform, später kam auch journalistisches Schreiben dazu mit Beiträgen in verschiedenen Zeitschriften. Eine Biographie über meine Großmutter wurde in der Anthologie „AUFbrüche. Feminstische Porträts und Lebensbilder“, Mandelbaum, 2006, veröffentlicht.
Mittlerweile ist Schreiben zu einem beglückenden, festen Bestandteil meines Lebens geworden. Ob weiter in Tagebuchform oder in journalistischen Texten, Erzählungen oder Gedichten. Jetzt auch als Bloggerin.
Im Juni 2018 habe ich mein erstes Buch „LebensZeichen. Erzählungen übers Älterwerden und mehr …“ fertiggestellt. Ich zeichne mit Worten eine Skizze des Altwerdens.“

Diese Passage stammt – wie auch das Vorschaubild – aus ihrem Blog https://monikakrampl.wordpress.com/

 

Hallo, Monika, seit wann bloggst du?
Ich musste in meinem Blog nachsehen – seit August 2016. Mein erster Eintrag war über den Verlust meines Autos. Seit vier Jahren bereits bin ich autolos …

Gab es eine Idee, einen Traum, einen bestimmten Ansporn beim Start deines Blogs? Wenn ja: welchen?
Ich war bereits begeisterte Facebookerin und hatte Lust es einfach auszuprobieren. Ich dachte mir, dass meine längeren Texte, die ich schreibe, in einem Blog eher gelesen werden, als auf fb. Was auch stimmt. Jedoch merkte ich auch, wenn ich mehr Leser*innen auf meinem Blog haben wollte, müsste ich mehr dafür tun. Dazu habe ich aber keine Lust.

Hat die Krise des Corona-Virus in deinem Blog Spuren hinterlassen? Machst du seither Dinge anders als vorher?
Nein. Für mich hat sich nicht viel verändert. Ich hatte gerade in den letzten Monaten wieder eine Zeit des Rückzugs. Das mache ich immer wieder mehr oder weniger lange für meine Seele, meine Achtsamkeit, mein DaSein in der Welt, – die mir immer mehr zu schnell, zu laut, zu unaufmerksam ist. In meinem Blogtext der letzten Tage „Die Welt steht still und ich mit ihr“ habe ich darüber geschrieben.

Spielt das Älterwerden beim Bloggen/bei der Auswahl der Themen für dich eine Rolle?
Auch hier nein. Ich beschäftige mich bereits seit meinem 40. Lebensjahr mit dem Thema eines würdevollen Todes und Sterben; meine politischen Themen sind nach wie vor die gleichen – Bedingungsloses Grundeinkommen / Gemeinwohlökonomie / achtsames Wirtschaften / wertschätzende Kommunikation / etc.; Lust und Liebe / Reisen …

Gibt es einen Zeitplan, einen inhaltlich „roten Faden“ für deine Blogbeiträge?
Meine Texte entstehen, wenn sie auftauchen und da sind – da kann es sein, dass ich zwei / drei Tage lang durchschreibe und dann wieder eine Woche oder mehr nicht. Und wenn mir ein Text persönlich gefällt, dann stelle ich ihn in meinen Blog.

Was ist mit dem Zeitfaktor? Wie viel Zeit pro Woche wendest du für deinen Blog auf? Kommt dir das manchmal auch zu viel vor – und was tust du dann?
Ich lebe insgesamt sehr achtsam, und mit dem Älterwerden und meiner nachlassenden Energie – was mir am Beginn gar nicht gefallen hat – gehe ich sehr sorgsam damit um.

Wie sieht es aus mit der Technik: Hattest – oder hast du –manchmal technische Schwierigkeiten? Wie löst du die?
Oh ja, ich habe immer wieder Schwierigkeiten. Meine Blogseite gefällt mir zurzeit nicht so besonders, da ich es geschafft habe, dass – ich weiß nicht wie – die alte Seite, die ganz in Ordnung war, verschwunden ist. Da ich aber meine Zeit nicht mit Technik lernen verbringen möchte, bleibt es so wie es ist.

Ich denke ja: Bloggen geht nicht ohne gute Netzwerke. Wie siehst du das, was tust du dafür? Und was macht für dich ein „gutes Netzwerk“ aus?
Ja, wenn du bestimmte Ziele mit einem Blog verfolgst, brauchst du sicher gute Netzwerke. Ich hatte ein großes Netzwerk, als ich noch in vielen Projekten der Zivilgesellschaft mitgearbeitet habe. Die habe ich aber nicht mehr.

Mal ganz unabhängig vom Bloggen: Was ist dein Lieblingsgedanke zum Thema Älterwerden?,  fragte Maria.

Und Monika antwortete:

Da gibt es einiges, über das ich in meinem Buch „LebensZeichen. Erzählungen übers Älterwerden und mehr …“, veröffentlicht vor zwei Jahren, geschrieben habe. Für heute dieses:

rückwärtsgang in eine – vorhandene – gegenwart

ein Mann und eine frau begegnen sich nach 30 jahren noch einmal

„und es geschah noch einmal“

als wir uns trafen

und unsere lust

neu erwachte

meintest du

ich sei noch die

vor dreißig Jahren

da erst merkte ich

dass ich

die

nicht mehr bin

und es war noch einmal / und es wird noch einmal sein / und doch nicht wird es dasselbe sein.

Panta Rhei – Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.


 

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