Angekommen?! Aus dem Verlag Texthandwerk wurde die edition texthandwerk

Angekommen?! Aus dem Verlag Texthandwerk wurde die edition texthandwerk

Wer sich selbstständig gemacht hat, darf einfach nicht stehen bleiben … Dabei spielt das Älterwerden eigentlich gar keine Rolle. Trotzdem: Was mich angeht, spüre ich gerade hier meine sprichwörtliche Unruhe stärker als früher. Etwa mit Gedanken wie: JETZT muss es doch endlich rundum gut werden! Vielleicht ist es ja eine Illusion. Aber mich treibt immer noch der Gedanke an und um, ich könnte endlich irgendwo ANKOMMEN. Im Moment ist dies der Wechsel vom Verlag zur edition texthandwerk. Warum hab ich das gemacht?

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Zurück zu den Wurzeln!

Meine Liebe zu allem Handwerklichen bleibt zwar, aber Handwerkerinnen und Handwerker sind schon seit einer Weile nicht mehr meine wichtigste Zielgruppe. Statt dessen bin ich wieder bei meinen ersten beruflichen Wurzeln gelandet: in der Buch- und Verlagswelt. Da komme ich her, da arbeite ich jetzt wieder. Nur mit ganz anderen Vor-Zeichen und Signalen als noch vor 30 Jahren … Ganz klar: Die Verlagswelt ist in einem heftigen Umbruch. Das ist nicht neu, das beobachte ich ebenfalls schon seit Jahrzehnten. Neu und wirklich „umstürzend“ aber ist der Bereich des Selfpublishing.

Obwohl mein Herz nach wie vor am „klassischen Verlag“ hängt, bin ich mittlerweile absolut überzeugt: Selfpublishing ist DAS Verlegen der Zukunft. Da ist nichts mehr von: „Nur schlechte Autorinnen und Autoren werden Selfpublisher.“ Ganz im Gegenteil! Selfpublishing floriert – und da werden beachtliche Erfolge gefeiert.

Verlag und/oder Selfpublishing?

Ich hab Listen um Listen aufgestellt … Was spricht für, was gegen Selfpublishing? Unterm Strich hat immer der „klassische Verlag“ verloren: Zu viel Gängelei, zu starre Strukturen, zu wenig Service für Autor/innen. Das alles bringt natürlich jede Menge neuer Fragen für alle Menschen mit sich, die ein Buch veröffentlichen wollen: Wer berät mich? Wer hilft mir? Wo kriege ich professionelle Text-Arbeit her? Wer meint es ehrlich mit mir, will mich nicht über den Tisch ziehen? Und wo ist die Grenze zu den berüchtigten „Druckkostenzuschussverlagen“? Aus all diesen Fragen – und weil ich die Antwoten darauf kenne – entstand mein neues Geschäftsmodell: Von Anfang an glasklar und transparent. Ja, ich verkaufe all mein Wissen rund um Buch, Text und Textarbeit. Davon lebe ich, also muss man mich dafür bezahlen. Aber jeder, der mit mir „ins Geschäft kommt“, weiß schon lang vorher ganz genau, was ihn erwartet. Denn ich schreibe für jeden Kunden, jede Kundin ein ganz individuelles Angebot, jede/r hat Zeit genug, um sich zu überlegen: Will ich das annehmen oder nicht? Eine klare Sache. Ja: Transparenz ist mir extrem wichtig. Denn das Bücherschreiben kann zur fast schon intimen Angelegenheit werden … Die Arbeit am eigenen Text, mit der eigenen Stimme braucht vor allem Vertrauen. Genau diese Nähe zu (angehenden) Buchautor/innen ist es übrigens, die mich an meiner Arbeit am meisten fasziniert. Das sind oft Geschenke auf der Basis gegenseitigen Vertrauens. Und das ist großartig.

Verlag oder „edition texthandwerk“?

So weit, so klar. Als ich vor der Frage stand: Wie nenne ich das Ganze jetzt?!, dachte ich: Das Wort „Verlag“ drückt am besten aus, was ich anzubieten habe. Es ist nicht geschützt und erfüllt meinen Wunsch nach Transparenz, nach Klarheit. Doch hier schlägt in gewisser Weise die Umbruchsituation zwischen „klassischen Verlagen“, Selfpublishing und dem mehr als unseriösen Verhalten von „Druckkostenzuschussverlagen“ zu. Zur Erklärung: „Druckkostenzuschussverlage“ ziehen im schlimmsten Fall Unsummen aus der Hoffnung angehender Autor/innen auf eine Veröffentlichung. Da gibt es weder Klarheit noch Transparenz, oft genug kann regelrecht von „Betrug“ gesprochen werden. Die Crux ist: Was ein Druckkostenzuschussverlag anbietet, sind auch nur Dienstleistungen – wenn auch oft regelrecht „gepfuschte“, unklar bis rechtswidrig, oft in eindeutig betrügerischer Absicht gemacht.
Selfpublisher müssen solche Dienstleistungen aber auch einkaufen. Wo ist da die Grenze, wem kann ich vertrauen, wem nicht?! Da kam in letzter Zeit eine Definition auf, die ich zwar nicht für der Weisheit letzten Schluss halte. Aber sie spiegelt den verständlichen Wunsch wider, sich als Selfpublisher vor unseriösen Angeboten zu schützen. Diese Definition lautet: Ein Verlag muss in finanzielle Vorleistung gehen, sonst ist er kein Verlag. Wer jetzt allerdings weiß, dass es jede Menge „klassischer Verlage“ gibt, die gar keine oder nur noch rudimentäre Lektoratsarbeit machen, Buchmarketing auf das Minimum von drei Zeilen in der verlagseigenen Vorschau reduzieren oder vertraglich bindend Mindestabnahmemengen der produzierten Bücher vorschreiben, kann sich schon fragen, wo da (außer dem Druck selbst) die „finanzielle Vorleistung“ sein soll.

Die Entscheidung steht: edition texthandwerk!

Tja. Und dann wurde der Verlag Texthandwerk mal mehr, mal weniger offen genau in die Nähe solcher Druckkostenzuschussverlage gerückt … Da hatte ich die Faxen dicke. Muss ich mir das antun? Ganz sicher nicht! Das alles hat ja noch nicht mal was mit mir und/oder meinen Dienstleistungen zu tun. Aber alles mit dieser blöden, unklaren Situation, in der sich Autorinnen und Autoren zwischen der alten (sich stellenweise auflösenden, massiv verunsicherten) Verlagswelt und der sich neu formierenden Welt des Selfpublishing bewegen müssen. Ich habe schlicht keine Lust, da „zwischen die Fronten“ zu geraten. Und edition texthandwerk klingt sowieso viel eleganter!

Was neu ist

Viel eleganter ist jetzt auch das Logo. Erstellt von der besten Grafikerin, die ich kenne … Und die auch manche von euch kennen: Uschi Ronnenberg nämlich (ja, wir arbeiten nicht nur für die Plattform www.blogs50plus zusammen …) Wer wissen, will, welche Bücher da schon erschienen sind: Dafür habe ich eine neue Rubrik eingebaut … Guckt doch mal! Da ist viel Spannendes dabei – vielleicht seid ihr ja gerade auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch?

Wer älter wird, darf sich auch mal treiben lassen …

Und für mich selbst hoffe ich, dass die Texthandwerkerin und Buchhebamme in mir jetzt endlich mit der edition texthandwerk dort angekommen sind, wo mich mein ganzes Erfahrungswissen über all die Zeit „hingetrieben“ hat … Das ist ein schöner Gedanke zum Älterwerden: Ich weiß inzwischen schon so viel, dass ich mich manchmal einfach treiben lassen darf. Wird schon richtig sein dort, wo ich dann ankomme …


 

2 Gedanken zu „Angekommen?! Aus dem Verlag Texthandwerk wurde die edition texthandwerk

  1. Ihr seid alle noch so verdammt jung. Das ist wunderbar und ein ganz besonderer Schatz! Aber keine Angst vor dem Älterwerden. Es ist spannend, und wenn man das Glück hat einigermaßen gesund zu sein, jeder Tag ein Geschenk. Ich habe neben meiner Berufstätigkeit Erzählungen und Romane geschrieben und auch veröffentlicht; kleine Erfolge eingeschlossen. Als ich in Rente ging war ich voll des Glücks, mich nur noch dem Schreiben widmen zu können. Mein Ziel: Ich wollte es bis zu meinem 85 Geburtstag zur ‚Grand Mother Moses‘ der Literatur bringen. Bis dahin habe ich nun nur noch 4 Jahre Zeit. Und nun kommt mir Corona dazwischen und die Verlagswelt liegt im Tiefschlaf. Ich aber nicht, und mein Ziel will ich fest im Auge behalten. Wie und wohin also mit meinen zwei noch unveröffentlichen Romanen? Weiß die Textwerkerin vielleicht Rat und Hilfe?

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