Gisela Enders: Ich gehe in Rente
Ich habe mir ja vorgenommen, mich immer mal wieder mit dem Thema „Rentenbeginn“ zu beschäftigen. Dafür sammle ich ständig Impressionen. Und bin natürlich auch auf unserer Plattform Blogs 50plus fündig geworden:
„Die Erwerbsarbeit loszulassen, ist gar nicht so einfach, wie ich gedacht habe. Warum ist das so? Zum einen natürlich, weil ich plane, deutlich früher in Rente zu gehen, als üblich. Zum anderen, weil ich auch noch aus einer freiberuflichen Tätigkeiten aussteigen will und damit niemand einen festen Ausstiegstermin definiert. Das lässt auch viel Raum für Zweifel und für das Verschieben des finalen Termins oder der Vorhabens überhaupt. “
Das schreibt Gisela Enders in ihrem Blog https://www.ich-geh-in-rente.de/
Rente hat viele Aspekte. Sehr viele …
Sie beschreibt alle Phasen der Rentenvorbereitung: die finanzielle Planung, die regionalen Aspekte – Umzug, und wenn ja, wohin? Den Garten, den sie bis vor kurzem noch so begeistert kultiviert hat – und von dem sie bald Abschied nehmen muss.
Wobei sie offen genug ist, sich von ihren eigenen Reaktionen auf „das Neue“ überraschen zu lassen. Genau das gefällt mir an dem Blog gut. Da ist nichts festzementiert, alles darf neu gesehen, hinterfragt werden.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, oder? Nur bei „der“ Rente scheinen sich so seltsame Dinge in unserem Kopf festgesetzt zu haben wie: „Das habe ich mir erarbeitet, das muss so bleiben!“ Oder: „Ich habe mir hier Wurzeln geschaffen – die kappe ich doch nicht!“ Das sind jetzt meine eigenen Gedanken … Immerhin: Die Selbstständigkeit, die haben Gisela Enders und ich gemeinsam. Und die bietet schon einige Stellschrauben für ein recht freies Agieren, wenn es um die Rentenplanung geht …
Bei Gisela Enders klingt das so: „Mein erster Impuls ist, mich hier beruflich vorzustellen: Ich bin Coach und Autorin und seit 12 Jahren in Berlin freiberuflich tätig. Meine berufliche Identität ist mir aktuell noch sehr wichtig. Mit diesem Blog begleite ich selbst meine Reise zu dem Punkt, an dem ich sagen werde: Ich bin Rentnerin und…. – früher war ich Coach und Autorin. Oder vielleicht auch anfüge, manchmal arbeite ich noch als Coach und Autorin.“
Mit welchen Gedanken ist man in einer „Sonderstellung“?
Auch dieses seltsame Gefühl, sich mit solchen Überlegungen in einer Art Sonderstellung zu befinden, teile ich mit ihr: „Den Abschied vom Berufsleben erlebe ich dabei selbstständig anders als angestellte Menschen. Zumindest ist dies mein Eindruck, wenn ich Bücher zum Thema Renteneintritt lese. Ich finde mich dort meistens nicht wieder: Es wird für mich keinen Punkt geben, an dem es eine Abschiedsfeier unter Kolleginnen gibt und ich danach überhaupt nicht mehr arbeite.“
Ja. Das trifft auch auf mich zu … Ich bin mir allerdings noch nicht so ganz sicher, ob das wirklich schon eine „Sonderstellung“ ist – oder kollidieren da vielleicht „nur“ die eigenen Überlegungen mit dem, was „man“ so tut?
Was meint ihr? Wie seht und erlebt ihr das?
Freue mich über eure Kommentare (unten)!
4 Gedanken zu „Gisela Enders: Ich gehe in Rente“
Ich wurde 14 Monate früher wegen PostCOVID in den Ruhestand versetzt und falle in kein Loch. Habe ich doch viel mehr Muße, um mich in Ruhe den Dingen zu widmen, die mich schon im Berufsleben beschäftigten.
So soll(te) es sein, liebe Ulrike!
Herzlichen Dank für deine Überlegungen…
Wir sehen/lesen uns …
Viele Grüße
Maria
„Die Erwerbsarbeit loszulassen“ oder „mit 60 nicht mehr gebraucht werden“; das sind zwei ganz unterschiedliche Sichtweisen. Auch wenn immer wieder geschrieben wird, wie viele über 60, 70,… noch Arbeiten (müssen) ist es an der zeit, sich mit der finanziellen Ausstattung im Alter zu beschäftigen. Meine Freunde haben dazu den Verein Aktion Demokratische Gemeinschaft e.V. (ADG) gegründet und festgestellt, wie das gesetzliche Rentensystem von Politik Wirtschaft und Wissenschaft im laufe der zeit vom eigentlichen Sinn entkernt wurde.
Dazu und was wir in der ADG dagegen unternehmen findet man auf unserer Internetseite
Interessante Seite! Danke für den Hinweis,
viele Grüße
Maria