Die Alchimie der Wechseljahre – ein neues Buch zum Thema

Die Alchimie der Wechseljahre – ein neues Buch zum Thema

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich mag mich jetzt mit niemandem darüber streiten, ob die Wechseljahre wirkliche „reine Frauensache“ sind. Oder ob auch Männer betroffen sind (Ich vermute: ja …), wie das dann heißt und wie es sich äußert.

Tatsache ist: Das Buch, von dem hier die Rede ist, wurde von einer Autorin geschrieben. Bettina Schmidt heißt sie, hat schon vor rund 30 Jahren die Traditionelle Chinesische Medizin mit Schwerpunkt Akkupunktur studiert, arbeitet als Heilpraktikerin und Homöopathin, beschäftigt sich unter anderem mit Kräutermedizin und versteht vermutlich wirklich einiges von Alchimie. Vermutlich bezieht sich der Titel dieses Buches aber doch eher auf die Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist … genau die kommen in den Wechseljahren ja noch viel stärker zum Tragen als in allen anderen Lebensabschnitten. Vorausgesetzt, man lässt sich rechtzeitig auf die Phase ein, die da einsetzt: „Die Zeit der Veränderung und des Neuanfangs“ – und die Frage, wie wir sie „mit viel Heilwissen“ vor allem „natürlich begleiten“ können. Die Zitate stammen aus dem Untertitel des Buches und, ja: Es richtet sich an Frauen.

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Bildquelle: https://www.windpferd.de/die-alchemie-der-wechseljahre.html

Wenn nicht jetzt, wann dann?

„Rechtzeitig darauf einlassen“ habe ich geschrieben. Das ist ein wichtiger Punkt. Da wird Bettina Schmidt ganz deutlich: „Auf körperlicher Ebene zeigen sich besonders die Missstände, die wir bis dato vernachlässigt haben: Hitzewallungen, depressive Zustände, Schlaflosigkeit, Müdigkeit […] Sie sind die Hinweise, die uns ein emotionales Ungleichgewicht aufzeigen, das wir über Jahre abgepuffert haben. Doch der Körper hat nichts vergessen.“ Für Schmidt ist das eine notwendige Entwicklung, der wir uns gar nicht erst zu entziehen versuchen sollten: Der eigene Körper wie das geistige „Ich“ fordern da mit einem Mal einen Respekt ein, den wir bislang oft genug vergessen oder vernachlässigt haben. „Und weil man Respekt vor dem eigenen Ich erst lernen muss, und zwar über viele Jahre, sollte man spätestens jetzt damit anfangen.“

Die „Urgewalt der Seele“

Mir gefällt die Deutlichkeit, mit der sie das alles schon auf den ersten 20 Seiten beschreibt. Und nicht versucht, von Anfang an mit „Chancen“ und „Neubeginn“ soft abzuwiegeln, was für manche Frauen zur echten Herausforderung werden kann. Denn es ist Fakt: Wechseljahre können äußerst lästig, höchst anstrengend und unberechenbar lang sein. Zumindest dann, wenn man sich ihnen bewusst stellt. Und nicht versucht, mit Hormonen in Richtung „ewige Jugend“ zu fliehen. Gemein ist ja auch: Manche Frauen kriegen von alldem so wenig mit, dass sie immer mal versucht sind, denen, die von diversen Zumutungen reden, so was wie „ach, stell dich nicht so an! Ist doch keine Krankheit“ zu sagen. Das Buch richtet sich also ganz klar an „Betroffene“.

Schmidt gibt unumwunden zu, dass die Zeit der Wechseljahre ihr „ordentlich auf die Finger gehauen“ habe. Auf körperlicher wie vor allem auch auf psychische Ebene. Knapp auf den Punkt gebracht, schreibt sie: „Wir befinden uns im freien Fall“. Noch deutlicher: „Die Urgewalt der Seele – wer bin ich und was wollte ich eigentlich?“ bricht sich jetzt ungehindert Bahn. Die Fragen, die dann kommen, können beängstigend sein. Schmidt schürt diese Angst aber – Gott sei Dank – gar nicht, sondern rät einfach: Erinnere dich! An deine Kindheit, deine Wünsche und Pläne. Auf diese Weise ist es ihr gelungen, der „Mystik des Lebens“ Raum zu geben. Das ist vermutlich ihr eigener, „alchimistischer Prozess“ – und er ist für sie ein „ausgeblendetes Thema unserer heutigen Zeit“. Sie versucht, niemandem eine „esoterische Sicht“ auf die Wechseljahre aufzudrücken. Aber genauso deutlich, wie sie die Schattenseiten, das mögliche Erschrecken während der Wechseljahre erwähnt, benennt sie auch ihre Hoffnung: Diese Zeit kann für die „geistige Menschwerdung“ genutzt werden.

Ganz praktische Ansätze. Und gelebte Geschichten

Sehr viel praktischer wird das Buch, wenn es um die Anwendung von Kräutern, Pflanzen, Schüßler-Salzen und Homöopathischen Anwendungen geht. Auch verschiedene Ernährungswege und die Arbeit mit homöopathischen Mitteln je nach Empfindungstyp, die sich allesamt bei klimakterischen Beschwerden bewährt haben, werden vorgestellt.  Das alles ist sehr nützlich. Noch nützlicher aber sind vielleicht die Geschichten, in denen vier betroffene Frauen in wunderbarer Offenheit für dieses Buch ihr eigenes Wechsel-Erleben beschrieben haben. Die Botschaft dabei ist klar: Wir sind nicht allein. Und jede von uns hat eine ganz eigene, individuelle Geschichte, wie sie diese Zeit erlebt.

Das Buch

kann hier bestellt werden. Es hat 118 Seiten und kostet 14,95 Euro

 

Anmerkung: Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag Windpferd zur Verfügung gestellt. Ich hätte aber nichts darüber geschrieben, wenn ich nicht denken würde, dass es einige sehr interessante Aspekte zum Thema enthält.

 


 

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