„Lebenslanges Lernen“: Auch mein Erfahrungsschatz ist ein Schatz!

„Lebenslanges Lernen“: Auch mein Erfahrungsschatz ist ein Schatz!

Diese Mini-Serie rund um den beruflichen Neustart mit 50plus, die Auffindbarkeit (neuer) Angebote als Selbstständige und die Kommunikation all dessen hat zwei Schwerpunkte: zum einen das „lebenslange Lernen“, zum anderen die Sichtbarkeit. Von mir, meinen Angeboten, meiner Erfahrung und Kompetenz, sichtbar genug, um die richtigen Kund/innen zu finden.

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Ich habe ja schon geschrieben, dass ich

  • beim Lernen eher der Typ für Präsenzseminare bin
  • mich am Anfang dieses ganzen Prozesses der Sichtbarmachung meiner beuflichen Angebote sehr auf alles fokussiert habe, was online geschieht. Und damit nicht ganz glücklich bin.

Da bleibt für mich eine deutlich fühlbare Lücke, die ich heute ein wenig klarer beleuchten will: „Lebenslanges Lernen“ geht für mich nicht ohne andre Menschen. Und sichtbar werde ich nie allein nur im Netz, sondern unbedingt auch immer im realen Leben, im direkten Kontakt. Das ist ein Punkt, der mir manchmal bei allen guten Ratschlägen, wenn es um die berufliche Sichtbarkeit geht, viel zu sehr vernachlässigt wird. Und da er durchaus auch mit dem zu tun hat, was mich all meine berufliche Erfahrung gelehrt hat, will und muss ich das mal thematisieren.

Zuallerst lerne ich von Menschen!

Ich muss sie sehen und spüren, um zu wissen, was ich für sie tun kann, wo ihre Bedürfnisse sitzen. Das ist für einen guten Arzt nicht anders als für eine Kommunikationsfachfrau. Und auch das beinhaltet meiner Ansicht nach der Begriff „lebenslanges Lernen“: Dass wir das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern, das wir in der Schule meist noch sehr ernst nehmen, nicht hinter uns gelassen haben, wenn wir nicht mehr zur Schule gehen. Auch später noch hängt fast alles davon ab, WER uns etwas beibringt. Und ob das Lernen funktioniert oder nicht.

Was die Sichtbarkeit angeht, ist der Kampf um die richtigen Suchworte im Netz nur eine von sehr vielen verschiedenen Maßnahmen, die es meiner Ansicht nach immer braucht. Ich spreche hier ja nur von meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Und die sagen ganz eindeutig: Ich habe mich ein wenig blenden lassen, als ich hoffte, meine berufliche Selbstständigkeit zu mindestens 75% auf der Online-Sichtbarkeit aufbauen zu können. Ja, ich hatte wirklich gehofft: Wenich nur die richtige Online-Positionierung erreiche, finden meine Wunschkunden mehr oder weniger von selbst zu mir. Doch ganz so ist das eben nicht.

Banal? Eher nicht….

Mir hat etwas scheinbar ganz Banales die Augen geöffnet: Als Birgit Schulz (Ja! Weiterbildung!) in ihrem Blog „Marketingzauber“ neben vielen Online-Tipps zum Marketing unter anderem auch erwähnte, dass neben allen Web-Maßnahmen auch der gute alte Werbeflyer, in Briefkästen oder besser noch persönlich überreicht, nicht vergessen werden sollte. Sofort dachte ich: Die Frau ist mir sympathisch! Banal daran ist, dass ich natürlich die ganze Zeit über WUSSTE, dass es Flyer gibt, dass ich sie einsetzen kann… Ich biete das als Texthandwerkerin ja sogar explizit meinen Kunden an.
Aber als ich online (eben!) den Newsletter von Marketing-Zauber abonniert habe, hatte ich nur all das im Sinn, was ich NOCH NICHT kann. Und das geschieht vorwiegend online. Ich war so programmiert auf das ständig immer-weiter, immer-mehr Lernen, dass ich vorübergehend tatsächlich komplett all das aus den Augen verloren habe, was ich mal konnte und wusste:

Online ist eine unter vielen Möglichkeiten, nichts aber ersetzt das Treffen mit „echten Menschen“

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, um mit einem (selbstständigen) Business sichtbar zu werden – und viele davon sind real. Bestehen aus Papier, aus einem Händedruck, einem Blick in die Augen…

Wir lernen und lehren immer gleichzeitig. Ich habe inzwischen schon viele Beratungsgespräche geführt, Fragen beantwortet, Autoren gecoacht. Und jedes Mal habe auch ich etwas Neues dabei gelernt.

Wissen wird selten schlecht

Was ich mit alldem sagen will, ist wirklich eher banal. Aber in meinem Fall dringend notwendig: Ich habe schon sehr vieles gelernt, bevor es das Internet gab! Und auch wenn ich weiterhin immer mehr lernen muss – und das auch sehr gern will -, so sind doch diese „alten Kenntnisse“ darum nicht plötzlich überflüssig geworden! Oft sogar ganz im Gegenteil: Wenn alle Welt sich plötzlich um den letzten „geilen Scheiss“ schart, kann ich vielleicht durch etwas ganz Altmodisches überraschen…. Auch das schafft Sichtbarkeit. Und vor allem: Es entspricht mir. Meinem Alter, meiner Erfahrung, meinem Wissen.

Ja! Mein Erfahrungsschatz ist ein Schatz!

Und Wissen wird nur sehr selten „schlecht“, im Sinn von: unbrauchbar, verschimmelt oder so…. Da kommt mir doch auch endlich die Tatsache, dass ich 50plus bin, mal zu Hilfe! Darum nehme ich mir ganz fest vor, diesen Erfahrungsschatz bei allem „lebenslangen Lernen“ in Zukunft wieder mehr wertzuschätzen. Denn ich glaube, dass er exakt das ist: ein Schatz!

 

In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.

Beide Bücher machen sich zunutze, dass unsere Erinnerungen der beste Stoff für gutes und eigensinniges Erzählen sind. Die Frage ist nur: Wie stelle ich das am besten an?

Die Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

6 Gedanken zu „„Lebenslanges Lernen“: Auch mein Erfahrungsschatz ist ein Schatz!

  1. Ganz herzlichen Dank für diesen wieder mich so ansprechenden Beitrag. Ich bin zwar nicht selbstständig, aber ich merke das Thema gerade sehr als Neo-Bloggerin. Die Online-Welt ist total interessant, spannend und informativ und doch habe ich so ambivalente Gefühle zu online sein/lernen/lesen. Ich fühle oft so wenig Mensch dahinter, Persönlichkeit und Authentizität – gefühlt eine Scheinwelt, weil alles schön, Bilder schön, Menschen schön, Texte schön und so klug. 😉
    Und es braucht manchmal dann wieder massive Anstrengungen meinerseits, um meine Schätze zu schätzen/wahrzunehmen auch wenn sie ganz woanders liegen als in der technischen Ecke der heutigen Online-Welt. Zur Zeit fühle ich mich da sehr gefordert und zweifle.
    Da bin ich dann froh, wenn ich wieder real und präsent lernen darf – vor allem zu Themen, wo schon Anschluss-Wissen meinerseits vorhanden ist.
    Ich hoffe, das war nicht zu off topic. (Und wieder bin ich so froh, Deinen Blog gefunden zu haben. DANKE!!!)

    1. Liebe Michaela,
      nein, gar nicht „off topic“ – ich finde, das gehört alles dazu. Also: Vielen Dank für deinen Kommentar!
      Und dann bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen: Nimm Platz – und bleib hier, so lange du dich wohlfühlst….
      Ganz herzliche Grüße
      Maria

  2. Liebe Maria,
    Deinen Artikel habe ich mit einem Schmunzeln gelesen, weil auch ich zuallererst von echten Menschen lerne. Wie Du mag ich Präsenzseminare sehr – als Lernende und auch als Trainerin. Wenn wir Menschen in die Augen schauen und ihre Stimme hören, schwingt noch viel mehr mit als das online möglich ist. Dennoch lerne und coache ich auch gern online. Wichtig ist vor allem, dass der Mensch hinter der Anregung, dem Training, der Dienstleistung… echt ist und nicht nur ein Avatar.
    In Deinem Blog kommt für mich der echte Mensch glaubhaft rüber – mit Lebenserfahrung, Neugier, Zweifeln, Imperfektion, und jeder Menge Kompetenzen. Vielen Dank für diesen Artikel, Maria.
    Christine

  3. Liebe Maria,
    das kann ich genauso unterschreiben. Für mich, die ich ebenfalls selbstständig bin, stehen die persönlichen Kontakte immer noch ganz oben auf der Prioritätenliste. Ich muss wissen, mit wem ich es zu tun habe, bevor ich ein passendes Angebot machen kann. Und wirklich kennenlernen kann ich jemanden nur, wenn ich ihn oder sie im realen Leben erlebe. Ich wünsche Dir einen guten Umgang mit Deinem Schatz.

    LG Anke

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