Lebenslanges Lernen, Sichtbarkeit und berufliche Position mit 50plus

Lebenslanges Lernen, Sichtbarkeit und berufliche Position mit 50plus

Vor wenigen Wochen war ich auf einem kleinen, feinen barcamp des Netzwerks schreibender Frauen, dem texttreff. Und habe mich in der Vorstellungsrunde – wo man sich, angelehnt an Twitter, immer mit drei Hashtags (#) eigene Begriffe/Befindlichkeiten zuordnen muss – mal wieder mit „ständig im Umbruch“ geoutet. Ergebnis: Grinsen von mehreren Seiten… Lauter ebenfalls selbstständige Frauen um mich herum. Viele davon kennen das…

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Neugierde, Selbstpositionierung

Ständig im Umbruch. Hat mit Alter nichts zu tun. Viel eher mit Neugierde. Und damit, die für sich richtige Position in einer sich rasant ändernden Welt aus Kommunikation, Information und Selbstoptimierungswahn  zu finden.

Hat mit Alter nichts zu tun? Naja. Neulich bin ich von einer deutlich jüngeren Journalisten-Kollegin zu meinem Weiterbildungsverhalten interviewt worden. Und die wollte wissen, warum ich – in meinem Alter! – Facebook „kann“. Ob ich es wirklich „kann“, sei mal dahin gestellt. Aber über die Frage denke ich seitdem noch immer nach: Warum kann ich das? Und bin zu folgenden Ergbnissen gekommen – keineswegs nur auf Facebook bezogen:

Erklärungsversuch

  1. Es ist Neugierde. Die ist einerseits berufsbedingt – für alle, die wie ich im Kommunikationsbereich unterwegs sind. Andrerseits unerlässlich, wenn man mit 50plus noch einmal beruflich ganz neu starten will.
  2. Ich bin meine eigene Schülerin. Seit ich wieder selbstständig bin, beobachte ich mich, meine Kolleg/innen und potentiellen Kund/innen sehr intensiv: Wie machen andre das? Was wünschen sich meine Kunden von mir? Was kann ich? Was will ich? Was muss ich noch lernen? In letzter Zeit auch immer häufiger: Was will ich NICHT? Denn die Gefahr, sich zu verzetteln, ist ziemlich hoch…. So lerne ich ständig aus meinen eigenen Beobachtungen, schicke mich auf barcamps, zu Seminaren, in virtuelle Weiterbildungsangebote… Und stelle auch fest:
  3. In einem Punkt bin ich wirklich „altmodisch“: Präsenzseminare und barcamps sind mir tausendmal lieber als die virtuelle Weiterbildung, webinar und Co. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es nicht grad einfach ist, den ganzen Tag allein in seinem Büro zu sitzen – und trotzdem noch was zu lernen. Neue Menschen kennen zu lernen, gehört für mich zur wichtigsten Weiterbildungseinheit überhaupt. Denn manchmal lernt man etwas aus einem achtlos hingeworfenen Nebensatz…. Und das bleibt hängen. Von all den  Listen mit „77 Do-Punkten für ein erfolgreiches business“ dagegen bleibt mir im Idealfall grad mal ein einziger im Gedächtnis…. Nein, das ist einfach nicht meine Art des Lernens.
  4. Ja, es läuft in meinem Fall ganz sicher auf „lebenslanges Lernen“ hinaus… Das ist einerseits durchaus luxeriös, so etwas überhaupt zu können/zu dürfen, nicht in beruflichen Routinen so festgetuckert zu sitzen, dass man den Kopf nicht mehr dafür frei hat, auch mal über den Tellerrand zu gucken. Andrerseits aber auch ein bisschen kränkend. Denn unterm Strich heisst das ja: Jetzt habe ich jahrzehntelange Berufserfahrung in so vielen Dingen. Und noch immer genügt das nicht. Immer wieder muss ich mich verhalten wie eine blutige Anfängerin… und lernen, lernen, lernen. Ich denke, auf die Dauer wird es für mich darauf ankommen, daraus eine Mischung zu machen, die mich zur lebenslang lernenden Expertin werden lässt. Das wäre zumindest mein Ziel.

Mein größter Lernbedarf liegt immer im Technischen…. Und das wiederum ist sicher altersunabhängig. Denn das ist schlicht der Teil, der in unsrer gesamten Arbeitswelt für alle Berufe und Altersstufen die schnellsten Veränderungen mit sich bringt, uns allen das höchstmögliche Lerntempo abverlangt.

Sichtbarkeit!

Mein wichtigstes Ziel bei alledem bleibt immer die Sichtbarkeit: Der Einsatz von (Online-)Technik soll meine Selbstständigkeit so gut wie möglich voran bringen. Wenn ich sichtbar genug bin, werden die (hoffentlich richtigen) Kund/innen auf mich aufmerksam und sichern mir mein Überleben.

Muss ich das wirklich ALLES?!

Ja, das ist eben leider auch so: Ohne gute Sichtbarkeit bin ich als Selbstständige ganz schnell gescheitert. Das kann anfällig machen: Muss ich diese Plattform online auch noch „bespielen“, jene Technik neu lernen und in mein Angebot implementieren, um konkurrenzfähig zu bleiben? Manchmal macht mich das nervös. Richtig wütend werde ich, wenn ich merke: Trotz aller Anstrengung bleibt mir irgend etwas ein Buch mit sieben Siegeln… Bei mir hat dieses unangenehme Gefühl häufig mit dem Thema SEO zu tun… Und davon werde ich im nächsten Blogbeitrag erzählen.

 

In eigener Sache

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Die Trilogie des Eigensinns besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.

Beide Bücher machen sich zunutze, dass unsere Erinnerungen der beste Stoff für gutes und eigensinniges Erzählen sind. Die Frage ist nur: Wie stelle ich das am besten an?

Die Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.


 

Ich freue mich, wenn ihr diesen Beitrag in die Welt tragt ... danke!

14 Gedanken zu „Lebenslanges Lernen, Sichtbarkeit und berufliche Position mit 50plus

  1. Hallo!

    Ich glaube ich höre erst zu lernen auf, wenn ich im Grab liege und dann lerne ich vermutlich auch noch weiter mit dieser neuen Situation umzugehen 😉

    Habe vor 3 Jahren mit knapp 50 zu bloggen begonnen und mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Fühlt sich großartig an!

    lg
    Maria

    1. Liebe Maria,
      wow, wenn du genau so viel Power hast wie deine Webseite ausstrahlt, dann hat Lernen garantiert auch etwas mit frischem Wind zu tun!
      Danke, dass du dich gemeldet hat – es ist mir ein Vergnügen!
      Herzlichen Gruße
      Maria

  2. Liebe Maria,

    ich weiß nicht ob dich schon jemand informiert hat, aber dein letzter Beitrag zu SEO lässt sich nicht laden. Es wäre schade wenn das keiner zu lesen bekommt.
    Liebe Grüße
    Petra

    1. Liebe Petra,
      herzlichen Dank für so viel Aufmerksamkeit!!! Tatsächlich war das ein ganz blöder Fehler von mir…. Ich hatte das falsche Veröffentlichungsdatum eingegeben, der Beitrag stand nur kurz online, bevor ich es gemerkt habe. Aber ich will ja nicht all mein Pulver auf einmal verschießen. Kommt noch, versprochen! Allerdings später. Sorry!
      Ganz lieben Gruß
      Maria

  3. Ich glaube, dass ich nie aufhören möchte zu lernen. Lernen macht Spaß, sorgt für Zufriedenheit und hält jung. So ist mein Empfinden. Natürlich darf ich dabei nicht mich und den Genuss vergessen. Aber wenn ich das Lernen genieße, kann es nicht verkehrt sein. Mit fast 53 Jahren starte ich ein 2. Standbein zu meinem kleinen Unternehmen. Das ist so spannend und abwechsungsreich, mit vielen so unterschiedlichen Menschen…ich fühle mich gerade wie ein junges Mädel 😉

    Lieber Gruß
    Sonja

    1. Liebe Sonja,
      ja, das klingt großartig! Ich wünsche dir sehr, dass du es auch weiterhin genießen kannst, dich „wie ein junges Mädel“ zu fühlen! Wow, was hab ich für tolle Leser/innen! Danke!
      Herzlichen Gruß
      Maria

  4. 2012 hatte ich einen Lebensumbruch. Seit dem lerne und bilde mich weiter. Ich brauch(t)e das für meine mentale Gesundheit und ich liebe lernen – auch wenn ich einigen Bereichen durchwegs die Älteste im Seminar bin. Es ist ok. ???? Traurig macht(e) es mich nur, dass meine Weiterbildungen bei der Arbeitssuche niemanden interessierte – eher noch abschreckte. Und gerade in diesem Alter wird mir nur schwer abgenommen, dass ich möglicherweise noch etwas Modernes kann. Ich weiß, ich lerne fürs Leben und nicht für die „Schule“ – und doch täte es mir gut, wenn vom Gelernten in die Arbeit einfließen könnte/dürfte. Danke für diesen superinteressanten Blogpost.

    1. Liebe Michaela,
      vielen Dank für diesen Kommentar! Ja, den Aspekt kenne ich auch…. es gibt kaum was Blöderes, als potentielle Arbeitgeber, die plötzlich von „Überqualifizierung“ reden. Passiert aber – grade Älteren – leider häufig. Und ist auch mit ein Grund dafür, dass ich mich selbstständig gemacht habe. Ich weiß immerhin (meistens…), was ich kann. Dann gilt es nur noch, die dazu passenden Kund/innen zu finden. Was auch nicht einfach ist. Aber immerhin habe ich auf diese Weise das Gefühl, das „Heft“ selber in der Hand zu behalten.
      Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Lernen, Gucken und Platznehmen… 😉
      Herzliche Grüße
      Maria

      1. Liebe Maria, danke. Ich bin auf dem Weg. ???? Auch das ist für mich lebenslanges Lernen – mich zu ent.wickeln und mich selbst zu optimieren. Selbstoptimieren in liebevoller, mir selbstzugewandter Art und Weise nicht für die Gesellschaft, damit ich möglicherweise besser in eine Schublade passen könnte. ???? Ich freue mich, mehr von Dir zu lesen. Lg Michaela

  5. Es kommt darauf an, wofür ich lerne und ob es mir Spaß macht. Webinare mag ich auch nicht, schon gar nicht, wenn sie auf Englisch abgehalten werden. Ich habe mit 53 Jahren in meiner Firma noch einmal komplett neu umgeschult – von der Personalabteilung in die Administration (also eher technisch) gewechselt. Bin dankbar, dass ich die Möglichkeit dazu hatte. Als Selbständiger hat man ganz andere Ängste, die damit verbunden sind. Da kann es schon sehr erdrückend sein, wenn man ständig am Ball bleiben MUSS. Im Großen und Ganzen finde ich Lernen eine Bereicherung. Ich möchte nicht damit aufhören.

    Liebe Grüße Sabine

    1. Liebe Sabine,
      ja… genauso hätte ich dich auch eingeschätzt. Irgendwie sieht man, ob jemand gerne weiter/dazu lernt oder nicht. Ohne dir je persönlich begegnet zu sein, sehe ich das schon an deinem Blog. Da ist immer dieses „Quentchen Mehr“… kann es gar nicht genau benennen, aber es ist sicht- und spürbar…

      Herzlichen Gruß
      Maria

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